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Khol: 'Nehammer geht es auch so wie Scholz'

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Der Architekt von Schwarz-Blau sieht keine Führungs­debatten in seiner ÖVP.

oe24.tv: Wie steht es um die ÖVP – hat Nehammer das alles eigentlich noch im Griff?
Andreas Khol: Mein Gott, wer hat schon was im Griff angesichts dieser Krisen? Da haben es alle Regierungen schwierig. Da geht es Karl Nehammer auch nicht besser oder schlechter als seinem Kollegen Olaf Scholz – das beruhigt nicht, aber es erklärt vieles.

oe24.tv: Ist er parteiintern noch so umstritten wie zuletzt, als Mikl-Leitner über ihn hinweg zu Preisdeckeln angeregt hat?
Khol: Ich glaube, Mikl-Leitner wollte einfach eine Beschleunigung ­erreichen. Eine Führungsdiskussion sehe ich in der ÖVP nirgendwo. Im Gegenteil: In den Umfragen weiß der Kanzler genau, dass er der Trumpf ist. Ob er sticht, werden wir sehen. Ich hoffe es natürlich.

oe24.tv: Trotzdem gibt es personelle Probleme, Schützenhöfer ist weg, auch von Wallner hört man nur wenig. Sind solche Abgänge überhaupt besetzbar?
Khol: In der Politik ist ­niemand unersetzbar, das ­habe ich gelernt. Ich sehe diese Personalabgänge eigentlich ganz natürlich, und jeder von diesen Abgängen beinhaltet genauso auch eine neue Chance.

oe24.tv: Glauben Sie eigent­lich, dass es eine Stichwahl bei der Hofburg-Wahl im Herbst geben wird?
Khol: Ich glaube nicht an eine Stichwahl. Walter Rosenkranz, den ich noch aus seiner Zeit als Klubobmann kenne und schätze, ist ein ernsthafter Politiker. Er wird auch das freiheitliche Potenzial ausschöpfen und einiges dazugewinnen. Ich halte ein Abschneiden seinerseits von 20 bis 25 Prozent durchaus für möglich. Damit ist aber eine Stichwahl noch weit entfernt. Die Unterstützung für Van der Bellen reicht von Neos bis hin zur ÖVP – die ist einfach zu groß und wird meiner Meinung nach ausreichen.
 

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