Die Verhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP spitzen sich immer weiter zu. Jetzt äußerte sich ÖVP-Verhandler Harald Mahrer im oe24.TV-Interview zum Stand der Dinge und versuchte zu kalmieren.
Wien. ÖVP-Verhandler und Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer war am Dienstagabend zu Gast bei FELLNER! LIVE. Trotz der angespannten Verhandlungen mit der FPÖ will er „kühlen Kopf“ bewahren und nicht „die Nerven wegschmeißen."
oe24: Am Dienstag sind ja die Verhandlungen ziemlich eskaliert. Was ist denn da passiert?
Harald Mahrer: Ich glaube, das fragen sich viele. Es hat dann sehr viel mediale Aufgeregtheit gegeben. Ich glaube, dass das ganz normal ist in Verhandlungen, wenn man unterschiedliche Positionen austauscht. Was dann danach interpretiert wird, ist eine andere Frage.
oe24: Streitpunkt war gestern anscheinend die Aufteilung der Ministerien. Die FPÖ fordert ja das Finnanz- und Innenressort sowie die EU-Agenden. Ist das eine rote Linie für Sie
Mahrer: Jeder und jede darf sich etwas wünschen. Entscheidend ist, dass man es nicht überbewertet. Wir wünschen uns ja alle solche Persönlichkeiten, die dann mit kühlem Kopf und viel Verantwortungsbewusstsein für die Bürgerinnen und Bürger da sind und nicht die Nerven wegschmeißen, wenn es heiß hergeht.
oe24: Abseits der Ministerien: Wie sieht es denn inhaltlich aus? Gibt es noch heiße Eisen, wo man weit weg von einer Einigung ist?
Mahrer: Ich will die Verhandlungen nicht inhaltlich kommentieren. Bewerten sollte man das Ergebnis, wenn es zum Schluss am Tisch liegt.
oe24: Wirtschaftskammer-Generalsekretär, er verhandelt ja auch für die ÖVP, sieht die Chancen für Blau-Schwarz bei „50:50“. Sehen Sie das auch so?
Mahrer: Es sind anspruchsvolle Verhandlungen, weil da zwei Partner sehr unterschiedliche Zugänge haben zu bestimmten Themen.
oe24: Diskutiert wird ja auch über Tempo 150 auf Autobahnen...
Mahrer: Es braucht eine Entlastung der Bürger, eine Entlastung der Betriebe, es sollte ein richtiger Ruck durch‘s Land gehen. Das wären eigentlich die Themen, auf die man sich konzentrieren sollte. Ich habe noch nicht gelernt, dass Tempo 150 auf der Autobahn einen einzigen Arbeitsplatz schafft.
oe24: Bis wann sollte die Regierung stehen ihrer Meinung nach?
Mahrer: Wir brauchen eine tragfähige Regierung, die auf einem soliden Fundament steht, wo die Zusammenarbeit nicht auf Treibsand aufgebaut ist.
oe24: Aber Ihr Ziel ist noch Februar?
Mahrer: Wenn das machbar ist, dann wäre das sehr wünschenswert.