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Schützenhöfer übergibt LH an Drexler

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Rochade in ÖVP-Ressorts nach Rückzug des seit 2015 regierenden Landeschefs Schützenhöfer.

Der scheidende steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) hat am Montag im steirischen Landtag eine Bilanz über rund 50 Jahre seiner Politik gezogen, bevor es zur Wahl des Landeshauptmannes durch die 48 Abgeordneten ging. Schützenhöfer bezeichnete seinen designierten Nachfolger Christopher Drexler als gut vorbereitet. Den Abgeordneten legte der sichtlich bewegte Schützenhöfer ans Herz: "Schauen Sie gut auf dieses Land."

Schützenhöfer holte weit aus und erinnerte sich u.a., als er in den Landtag gekommen sei, als es noch kaum weibliche Abgeordnete gegeben habe - das habe sich fast zu 50 zu 50 geändert. Er ersuche alle Abgeordneten, Drexler mit einem Vertrauensvorschuss auszustatten. "Er hat viel vor, er ist ein Meister des Wortes, er hat Visionen, er kennt die Politik und er versteht es auch, sich beim Bund durchzusetzen." Die Besten müssten her, das sei keine Frage von jung oder alt.

"Er ist sehr sensibel, auch nah am Wasser gebaut. Es war ein großer Wunsch von mir, die Übergabe geordnet zu machen, ohne Streit. Jetzt ist es soweit. Mitbringen muss man Freude an der Arbeit und zu den Pflichten, Liebe zum Land und zu den Menschen." Es brauche auch die Fähigkeit, den Unterschied zu Beliebtheit und Beliebigkeit zu erkennen.

Schützenhöfer stattete seinen Dank ab, bei den Landeshauptleuten, mit denen er "arbeiten durfte", von Friedrich Niederl bis Waltraud Klasnic, auch seinen Koalitionspartner LHStv. Anton Lang (SPÖ) vergaß er nicht zu erwähnen. Von seinen politischen Ziehvätern, Franz Wegart und Franz Hasiba, habe er sehr viel gelernt. Das Land stehe als eines von Forschung, Export und Innovation gut da.

Seine politische Arbeit hätte er ohne seine Frau Marianne nicht ausüben können, meinte er: "Sie ist meine größte Stütze, die Mitte meiner Familie", gestand Schützenhöfer unter dem Applaus des Landtags. Erfolg setze auch kompetente Mitarbeiter voraus: "Habt Dank dafür."

Schützenhöfer bat den Landtag, "einen Blick auf die Landkarte zu werfen". Man könne ablesen, wie glücklich Österreich und die Steiermark in der Mitte lägen. "Die Steiermark ist mein Leben, mein Land, schauen Sie bitte gut auf dieses Land", bat er die Abgeordneten zum Schluss.

Landtagspräsidentin Manuela Khom (ÖVP) nannte Schützenhöfer einen politischen Tausendsassa: "Kein Ausschuss, in dem er nicht einmal war, drei Viertel seines politischen Lebens hier verbracht, über parteipolitische Dünkel erhaben, Stichwort Reformpartnerschaft, stets bemüht, an einem Strang zu ziehen, zum Wohle der Steiermark, das Grüne Herz zukunftsfit gemacht", bevor sie wie ÖVP-Klubchefin Barbara Riener zur Wahl Drexlers aufrief.

Der Klubchef des Koalitionspartners SPÖ, Hannes Schwarz, sagte, die Koalition werde den beschrittenen Weg der vergangenen Jahre fortführen, über den man viel für das Land erreicht habe. Er erinnere an die Errungenschaften der Reformpartnerschaft. Schützenhöfer wünschte er Gesundheit und alles Gute, er habe das Land mit ruhiger Hand geführt. Er persönlich freue sich, dass Schützenhöfer den erfahrenen Christopher Drexler als seinen Nachfolger vorgeschlagen habe.
 

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