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Umfrage: ÖVP und SPÖ nach Mini-Hoch wieder im Keller

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Es sollte die große Wiederauferstehung der ÖVP sein – doch der Effekt der Kanzlerrede von Karl Nehammer am 26. Jänner scheint eher ein Strohfeuer gewesen zu sein. Große Profiteurin: die FPÖ. 

Vollbremsung. Rund zwei Wochen nach der „Österreichplan“-Präsentation befindet sich die Kanzlerpartei in der brandaktuellen Lazarsfeld-Umfrage (2.000 Interviews vom 5. 2. bis 7. 2., max. Schwankung 2.,2 %) für oe24 dort, wo sie davor war: bei 21 %. Da ist es wenig tröstlich, dass auch die SPÖ abgestürzt ist.

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Doch zum Führenden: Die FPÖ von Herbert Kickl kann sich nach einem Hänger im Jänner, als sie bis auf 26 % abgesunken war, wieder über Zuwächse freuen. Ein Prozentpunkt in der letzten Woche, ein weiterer in dieser – damit haben Kickls Recken den 30er wieder in Sicht weite. Die Rabiat-Rede Kickls beim Neujahrstreffen in Premstetten (Stmk.), bei der von „Fahndungslisten“ und „Volksverrätern“ die Rede war, hatte offenbar viele verschreckt. Jetzt ist der Effekt aber fast wieder weg. Mal sehen, ob der FPÖ-Chef kommende Woche beim Aschermittwoch erneut so vom Leder zieht wie im Jänner.

Zurück zur ÖVP: Wie gewonnen, so zerronnen, könnte man sagen. In der vergangenen Woche noch Platz 2 mit 23 % und die FPÖ (bei 27 %) zumindest in Sichtweite – und jetzt nur 21 %, also zwei Punkte weniger in nur sieben Tagen. Da ist wohl die Lust auf Neuwahlen ebenfalls in den Keller gerasselt.

Bablers Drama. Der SPÖ geht‘s mit Andreas Babler kein Bisschen besser: Seit Amtsantritt des SPÖ-Chefs war man fast immer vor der ÖVP gelegen, jetzt liegen die Roten gleichauf mit den Schwarz-Türkisen bei 21 %. Der schlechteste Wert, seit Babler die Partei im Sommer übernommen hatte. Die „guten“ Ratschläge der Landesfürsten pro (Kaiser, Ludwig) und kontra (Doskozil) konnte Babler brauchen wie einen Kropf.

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Und was wirklich unangenehm für ihn ist: In der Frage nach einer Kanzlerdirektwahl sagen nur noch 10 %, sie würden Babler ankreuzen. Zum Vergleich: Bier-Chef Dominik Wlazny alias Marco Pogo – Obmann einer Mini-Partei – hat mit 6 % nicht viel weniger. Auch keine Empfehlung für einen Kanzler-Anspruch.

Bier ist sein Problem. Bablers Hauptproblem ist eben diese Bierpartei, die ganz offensichtlich Stimmen bei Türkis, vor allem aber bei Roten und Grünen absaugt und es mit 6 % ins Parlament schaffen würde. Die Grünen kommen derzeit auf nur 8 %. Die Neos haben sich nach dem ersten Bierschock erholt: 12 %.

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