Fall Föderl-Schmid

Van der Bellen warnt am Aschermittwoch Kickl & Co, weiter Öl ins Feuer zu gießen

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Rechtzeitig vor den Aschermittwoch-Reden von FPÖ-Chef Kickl, Kanzler Nehammer und SP-Chef Babler richtet sich der Bundespräsident mit mahnenden Worten an Politik und Gesellschaft.

Hintergrund der Schelte aus der Hofburg sei die extrem aggressive und untergriffige Hetzkampagne gegen die einstige "Standard"-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid gewesen, heißt es.

Aber: Auch die heute Abend stattfindenden Aschermittwoch-Reden der diversen Parteichefs sei ein Hintergrund für Alexander Van der Bellens warnenden Worte. Speziell FP-Chef Kickl - er nannte VdB vergangenes Jahr gar "Mumie" - könnte in Ried wieder übers Ziel hinaus schießen, befürchten Vertraute des Bundespräsidenten.

Van der Bellen warnt über "andere zu urteilen"

Wörtlich schreibt Van der Bellen: "Am Aschermittwoch werden in Österreich traditionellerweise Reden gehalten. Dabei wird immer öfter über andere Menschen geredet – und nicht mit ihnen.

„Die Anderen“, das wären die, über die man sich getrost lustig machen kann. Jene, auf die man herabsehen kann. „Die Anderen“, das wären zum Beispiel die Bösen, die Unfähigen, die Korrupten.

Und „wir“, das wären dann natürlich die Guten. Jene, die recht haben – und das Recht, über die Anderen zu urteilen."

VdB: "Ereignisse der letzten Tage und bevorstehendes Wahljahr machen es mehr als notwendig..."

Und: "Als Bundespräsident, als Bürger, als Mitmensch, vielleicht auch manchmal als „der Andere“ bitte ich aber gerade am heurigen Aschermittwoch, einmal kurz innezuhalten. Die Ereignisse in den letzten Tagen und das bevorstehende Wahljahr machen es mehr denn je notwendig:

Egal, ob Sie eine Rede vor tausenden Menschen halten, im Freundeskreis ein Gerücht weitererzählen oder einen Witz auf Kosten anderer machen. Egal, ob das alles in den sozialen Medien oder „offline“ geschieht."

Präsident: "Halten Sie kurz inne"

Halten Sie kurz inne und überlegen Sie:

Würden Sie das der Person, um die es geht, auch direkt sagen und ihr dabei in die Augen schauen? Schaden Sie diesem Menschen damit? Verletzen Sie diese Person damit? Haben Sie Ihre Behauptung, das Gerücht überprüft, gegengecheckt?

VdB: "Wir alle tragen die Verantwortung"

"Bedenken Sie das alles, bevor Sie heute, am Aschermittwoch, aber auch sonst in Zukunft über andere reden oder schreiben. Wir alle haben es in der Hand, wie gut die Stimmung zwischen uns ist, wie vertrauensvoll oder wie vergiftet.

Wir alle tragen die Verantwortung für das Wohl in unserer Gesellschaft."

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