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FP-Deal: Philippa auf Platz 3 der FP-Liste

Philippa Strache geht für FPÖ ins Parlament

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Ein Mandat für Straches Ehefrau, damit er auf seins verzichtet. 

Gestern verkündete die FPÖ Wien offiziell, was ÖSTERREICH-Leser bereits seit 4. Juni wussten: Philippa Strache wurde auf dem dritten Listenplatz der FPÖ in Wien gereiht und hat damit nach der Nationalratswahl ein fixes Mandat für die Blauen im Parlament. Dass die FPÖ nun auf Philippa statt ihren Mann Heinz-Christian Strache setzt, hat freilich viel mit dem Ex-FPÖ-Chef zu tun.

Die Blauen fürchten schließlich, dass Strache am Ende doch das EU-Mandat – das ihm durch Vorzugsstimmen zustehen würde – annehmen könnte. Der Deal hinter den Kulissen: Philippa Strache erhält das Mandat – 8.930,90 Euro im Monat – und dafür verzichtet ihr Mann darauf, das EU-Mandat anzunehmen und den Blauen im Nationalratswahlkampf Ungemach zu bescheren.

8.930,90-Euro-Job für 
Philippa als Part of the Deal

Maßgeblich mit eingefädelt hatte diesen Deal Straches politische Heimat: die FPÖ Wien mit Dominik Nepp und Harald Stefan, einem langjährigen Freund des 50-jährigen Strache.

Das Kalkül: Straches 31-
jährige Ehefrau solle vorerst den völligen Gehaltsverlust der Familie mit dem Nationalratsjob ausgleichen. Durch seinen selbst verschuldeten Rücktritt – er hatte auf Ibiza mit einer vermeintlichen Russin über potenzielle Staatsaufträge im Gegenzug für Spenden geredet – hat Strache schließlich auch sein monatliches Gehalt von 19.647,90 verloren.

Strache soll 2020 in Wien Polit-Comeback "feiern"

Teil zwei des Deals: Auch Heinz-Christian Strache selbst soll 2020 als Spitzenkandidat der FPÖ in Wien feiern – so es denn nicht zu einer Anklage gegen ihn kommen sollte, so blaue Insider. Die FPÖ in Wien stehe loyal hinter ihrem gefallenen Ex-Chef und erwarte sich die „meisten Stimmen“ durch ihn. Bis dahin solle Jung-Mutter Philippa die Stellung halten.

Ermittlungen wegen Untreue gegen Strache 

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der Untreue gegen Ex-FP-Chef Heinz-Christian Strache. Es geht um seine Aussagen im Ibiza-Video, wonach die FPÖ angeblich Spenden von bis zu zwei Millionen Euro an Vereine „am Rechnungshof vorbei“ erhalten hätte. Für Strache gilt die Unschuldsvermutung. Er selbst postete auf Facebook, dass er der Staatsanwaltschaft Auskunft erteilen werde. 

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