Nach dem Geständnis von Airbus verlangt Aufdecker Peter Pilz den Vertragsausstieg.
Wien. „Verteidigungsministerin Klaudia Tanner steht jetzt vor einem leeren Tor – sie braucht den Elfmeter nur zu verwandeln.“ Eurofighter-Jäger Peter Pilz verlangt nach dem Geständnis von Airbus, in Österreich 14 Personen 55 Millionen Euro im Zuge des Jet-Geschäfts gezahlt zu haben, von der ÖVP-Ministerin den sofortigen Vertragsausstieg – laut Anhang 8 des Vertrags sei es möglich, so Pilz, bei Korruption auszusteigen.
„Das ist nicht so leicht“, sagte indes Finanzprokuraturchef Wolfgang Peschorn nach einem Treffen mit Tanner zu ÖSTERREICH: Man sei dabei, eine Strategie zu entwerfen.
Monsterverfahren. Indes kommt das Eurofighter-Strafverfahren – neun Jahre seit Start – in die Gänge. Ein Jahr, nachdem sie die 70 Aktenkisten von ihren Kollegen der StA Wien übernommen hat, führt die Korruptionsstaatsanwaltschaft WKSta in allen Eurofighter-Verfahren 60 (!) Beschuldigte, 42 allein im Hauptverfahren. Wann und ob Anklage erhoben wird, ist freilich völlig offen.
G. Schröder