ÖVP gegen FPÖ

Platter legt Scheuch Rücktritt nahe

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Günther Platter kritisiert Umkehr der Täter-Opfer-Rolle bei der FPÖ.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (V) "ärgert" sich über den Kärntner LH-Stellvertreter Uwe Scheuch. Auch wenn das Urteil noch nicht rechtskräftig sei, sollte dieser "eigentlich selbst zurücktreten", sagte Platter am Montag am Rande eines Festaktes der Landesregierung in Innsbruck.

Prozess: FPK Uwe Scheuch vor Gericht

Jetzt wurde das Urteil gefällt: 18 Monate Haft, sechs davon unbedingt.

Uwe Scheuch, erster Landeshauptmannstellvertreter von Kärnten und FPK-Parteiobmann, ist am Dienstag am Landesgericht Klagenfurt in der "Part-of-the-game"-Affäre zu 18 Monaten Haft, sechs Monate davon unbedingt, verurteilt worden.

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft hatte Scheuch das Verbrechen der Geschenkannahme durch Amtsträger vorgeworfen.

Sollte das Urteil rechtskräftig werden, bedeutet das für den Landeshauptmannstellvertreter automatisch den Amtsverlust.

Scheuch soll im Juni 2009 für das Beschaffen einer Staatsbürgerschaft für einen Russen Geld für die Parteikasse verlangt haben.

Damals gehörten die Kärntner Freiheitlichen noch zum BZÖ. Das Gespräch wurde auf Tonband aufgezeichnet.

Opfer-Täter Verdrehung
Auch die FP-Kritik an den "deutlichen Worten" von Bundespräsident Heinz Fischer wies der Landeshauptmann zurück. Dies entspreche einer Umkehr der Täter-Opfer-Rolle, von der man sich distanzieren müsse. Platter ortete einen "bedauerlichen Moralverlust".

FPK-Pressedienst
Mit Überraschung nimmt der FPK-Pressedienst die Äußerung des Tiroler Landeshauptmannes Platter zur Kenntnis, LHStv. DI Uwe Scheuch solle zurücktreten. "Warum hat sich Platter nicht zu Wort gemeldet, als sein Parteikollege im Burgenland nach der Verurteilung in erster Instanz nicht zurückgetreten ist? Der Autor dieser OTS-Meldung gab sich nicht zu erkennen.

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Aufstieg und Fall des Uwe Scheuch

Uwe Scheuch wurde am 15. Juni 1969 in Villach geboren.

Nach seiner Matura studierte er an der BOKU Wien und schloss 1996 sein Studium ab.

Ab 2001 war er Landeshauptmann-Stellvertreter der Freiheitlichen in Kärnten.

Diese Position hatte er bis 2008 inne.

Seit der Wahl 2003 ist Scheuch Abgeordneter zum Nationalrat.

2008 stieg er zum stellvertretenden Regierungschef und zum Landesparteichef des damaligen BZÖ auf.

Seit Jänner 2010 ermittelte die Wiener Staatsanwaltschaft gegen Scheuch.

Er stand im Verdacht, Staatsbürgerschaften als Gegenleistungen für Parteispenden geboten zu haben.

Am 2. August 2011 wurde Scheuch nicht rechtskräftig zu 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

Sechs Monate der Strafe sprach der Richter als unbedingt aus.

Prozess: FPK Uwe Scheuch vor Gericht

Jetzt wurde das Urteil gefällt: 18 Monate Haft, sechs davon unbedingt.

Uwe Scheuch, erster Landeshauptmannstellvertreter von Kärnten und FPK-Parteiobmann, ist am Dienstag am Landesgericht Klagenfurt in der "Part-of-the-game"-Affäre zu 18 Monaten Haft, sechs Monate davon unbedingt, verurteilt worden.

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft hatte Scheuch das Verbrechen der Geschenkannahme durch Amtsträger vorgeworfen.

Sollte das Urteil rechtskräftig werden, bedeutet das für den Landeshauptmannstellvertreter automatisch den Amtsverlust.

Scheuch soll im Juni 2009 für das Beschaffen einer Staatsbürgerschaft für einen Russen Geld für die Parteikasse verlangt haben.

Damals gehörten die Kärntner Freiheitlichen noch zum BZÖ. Das Gespräch wurde auf Tonband aufgezeichnet.