FPÖ-Kritk an "Kinderfreunde"

Polit-Debatte um Spielwaffen-Verbot bei Kinderfasching

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FPÖ-Nationalratsabgeordneter Volker Reifenberger bricht einen Streit um Spielzeugwaffen auf Kinderfaschingsfesten vom Zaun. 

Wien. Der FPÖ-Nationalratsabgeordnete Volker Reifenberger bricht einen Streit um Spielzeugwaffen auf Kinderfaschingsfesten vom Zaun. Diese bildeten „seit Menschengedenken einen ­fixen Bestandteil des kindlichen Spiels“, so Reifenberger. Wiens Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) entgegnet: „Waffen haben keinen Platz im Kindergarten.“ In den Einrichtungen der Stadt sind sie seit Jahren verboten. „Die Kinder verstehen das.“ Auch die Kinderfreunde Österreich, die seit Jahren fordern, Spielzeugwaffen vom Kinderfasching zu verbannen, und nun von Reifenberger kritisiert werden, wundern sich. „Ich dachte, es sei Konsens, dass Waffen keine Spielzeuge sind“, so Geschäftsführer Daniel Bohmann. Er sieht in der Forderung „eine billige Polemik gegen uns. Da will einer politisches Kleingeld machen.“

1,5 Millionen feiern heute schon Fasching

Es gibt kaum ein Entrinnen: Rund 1,5 Millionen Österreicher verkleiden sich heute mit schrillen Kostümen und begehen auf Festen, Umzügen und Partys den Höhepunkt der Faschingssaison. Beim Quotenhit Villacher Fasching im ORF schalten 1,2 Millionen ein.

Geschäft des Jahres. Faschingsdienstag ist für viele die Party des Jahres – und für einige das Geschäft des Jahres. Vor dem Kostümverleih Faschingsprinz in Wien-Leopoldstadt bilden sich Jahr für Jahr lange Schlangen, die Faschingsbegeisterung ist groß: „Wir haben derzeit volles Haus, 100 Leute stehen hier im Geschäft“, sagte das Traditionsgeschäft zu ÖSTERREICH.

In den Hochburgen feiern zwei Drittel der Einwohner

Begeistert. Ein Fünftel der Bevölkerung verkleidet sich, sogar die Hälfte der Österreicher ist vom Fasching „begeistert“. In Kärnten und Salzburg planen mehr als 60 Prozent der Einwohner, an Partys und Umzügen teilzunehmen. Das ergab eine Umfrage des Instituts MAKAM. Selbst 43 Prozent der als Faschingsmuffel geltenden Wiener sind „mit Freude“ ­dabei.

Millionen. Für Kostüme, Umzüge, Partys und unzäh­lige Faschingskrapfen geben die Österreicher jährlich 186 Millionen Euro aus. Laut den Marktforschern von MAKAM werden es immer mehr: Jährlich würden die Ausgaben der Feierwütigen um bis zu 17 Prozent steigen.

Jeder Österreicher gebe rund 53 Euro für Faschingsfreuden aus, kalkulieren die MAKAM-Forscher, dabei sitzt bei Männern mit 61 Euro Ausgaben die Geldbörse lockerer als bei Frauen (44 Euro).

Fasching weltweit: Schrill und sexy in Brasilien

Rio. Brasiliens Metropole Rio de Janeiro ist mit ihrem Samba-Umzug die weltweite Hochburg des Karnevals. Heftiger Regen verzögerte am Montag zwar das Schaulaufen der Sambaschulen, tat der Feierlaune der Tänzer und Zuschauer aber keinen Abbruch. Anders als sonst traten viele mit politischen Botschaften an – Kommentare auf den neuen rechtsgerichteten Präsidenten Jair Bolsonaro.

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