Wer kommt wirklich? Die heimische Spitzenpolitik macht sich rar auf dem Staatsball.
Wien. Aufregung und Diskussion bei Fans des Wiener Opernballs: Eigentlich ist der Staatsball ein obligatorischer Fixtermin für prominente Politiker. Diesmal zeigt sich die heimische Staatsspitze aber zögerlich. Selbst Bundeskanzler Sebastian Kurz hat noch nicht zugesagt, lässt offen, ob er am Ring feiern wird oder nicht. Kommt er, wäre es jedenfalls seine Premiere am Staatsfest, das weltweit im TV übertragen wird und jedes Jahr einen satten Nettogewinn abwirft.
Gemutmaßt wird, dass er es unpassend findet, Sekt trinkend in der Loge zu sitzen, während die Regierung Sozialleistungen kürzt.
Strache: "Opernball schaffen wir heuer nicht"
Absagen. Kurz steht mit seinem Zögern in Bezug auf den Ball der Bälle nicht alleine da. Auch FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache, sonst oft in Feierlaune, fremdelt: „Nein, den Opernball schaffen wir dieses Jahr leider nicht – vielleicht kommendes Jahr“, richtet er ÖSTERREICH aus. Überhaupt sagte die gesamte FPÖ-Ministerriege ab – bis auf die parteilose Außenministerin Karin Kneissl. Schlüssige Absage-Argumente gibt es von keiner Seite. Viele möchten wohl die Semesterferien für einen kurzen Urlaub nutzen. Wahlkampf und Regierungsbildung ließen schon Sommer- und Weihnachtsferien ausfallen.
Trauer. Auch vergangenes Jahr überlegten der damalige SPÖ-Kanzler Kern und Präsident Van der Bellen, dem Ball fernzubleiben. Die Gründe waren aber dramatisch andere: Am Tag des Balls verstarb Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. Die Politiker zeigten sich deshalb nur kurz auf dem Ball.