Im Finale des Nationalratswahlkampfes fokussiert sich immer mehr Richtung Niederösterreich. Kein Wunder.
Immerhin leben dort die meisten Wahlberechtigten. Das weiß auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die gemeinsam mit ihrer Landesgruppe alles macht, um den Platz eins für die ÖVP am 29. September zu retten. Bliebe die Kanzler-Partei im größten Bundesland Erster wären die Chancen groß, dass Karl Nehammer auch bundesweit noch einmal die Nase vorne hätte.
Hausbesuche und Bezirkstour
Um das zu schaffen, machten der ÖVP-Kanzler und die einstige ÖVP-Innenministerin im Sommer zunächst eine Bezirkstour. Danach – den ganzen September über – sind Hausbesuche und jede Menge Wahlkampf in allen Bezirken seitens der ÖVP-Funktionäre angesagt.
Hauptbotschaft: „Wollt Ihr wirklich Kickl als Kanzler?“. Dabei werde auf eine emotionale Hauptbotschaft gesetzt: „Wollt Ihr wirklich Kickl als Kanzler“. Entgegen Gerüchten soll Mikl-Leitner alles andere als eine Befürworterin einer Koalition mit Kickl sein. Im kleinen Kreis soll die Landeshauptfrau unlängst erklärt haben: „Die ÖVP kann keinen Blauen zum Kanzler machen“.
Sämtliche Koalitionsoptionen
Sollte die ÖVP aber Erste sein, wären wohl sämtliche Koalitionsoptionen – von Schwarz-Blau bis Schwarz-Rot – am Tisch.
Dieses Szenario will freilich die FPÖ verhindern. Auch für sie ist Niederösterreich ein entscheidender Battleground. Kickl ist hier FPÖ-Spitzenkandidat und fast alle seine engsten Berater arbeiten in Niederösterreich. Würde Niederösterreich am 29. September Blau werden, dann „brennt das ÖVP-Haus“, meint ein FPÖ-Stratege. Genau das will Mikl-Leitner verhindern.