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Kickl bastelt bereits an seinem Schatten-Kabinett

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Welche Blauen der FPÖ-Chef als Minister in eine Regierung entsenden will 

Blaue Pläne. Die FPÖ und ihr Chef Herbert Kickl scheinen bereits seit Monaten zuversichtlich zu sein, in der nächsten Regierung zu sitzen. Die Blauen liegen in Umfragen bekanntlich auf Platz eins und meinen hinter den Kulissen, dass "die ÖVP am Ende sehr wohl mit uns koalieren wird. Auch wenn wir Erste werden". Wie auch immer. Jedenfalls lässt Kickl bereits Programme und Minister-und Kabinettslisten erstellen.

Und er dürfte eine klare Vorstellung haben, wen er gerne als Minister in eine allfällige Regierung schicken möchte. Dabei würde er -allzu groß ist die Auswahl dafür in der blauen Welt nicht -auf einen Mix aus seinen Hardcore-Vertrauten und manchen, die moderater erscheinen, setzen.

Auf seiner Short-Liste dürfte die FPÖ-Mandatarin und Juristin aus Oberösterreich Susanne Fürst sitzen. Sie gilt als äußerst Kickl-loyal. Sie selbst soll sich allerdings zieren. Selbiges gelte mittlerweile auch für Marlene Svazek, die ihre Rolle als Landeshauptmann-Stellvertreterin in Salzburg einem Ministeramt in Wien vorziehen soll.

Susanne Fürst
© APA/GEORG HOCHMUTH
× Susanne Fürst

Im Unterschied zu der Vertrauten von Kickl, Dagmar Berlakovich, die Kickl dem damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache 2017 als Sozial- und Gesundheitsministerin vorgeschlagen hatte. Jetzt, wo er alleine entscheiden kann, wäre sie wohl Fixstarterin.

Dagmar Belakowitsch
© APA/ROLAND SCHLAGER
× Dagmar Belakowitsch

Ebenfalls als quasi fix gelte auch der freiheitliche Generalsekretär Christian Hafenecker, der abwechselnd als Verteidigungs-und Infrastrukturminister genannt wird. Ginge es nach Kickl alleine, würde er Hafenecker gerne gar als Medienminister sehen.

Kickl bastelt bereits an seinem Schatten-Kabinett
© oe24
× Kickl bastelt bereits an seinem Schatten-Kabinett

ER bereitet FP-Regierungsbeteiligung vor

Der Mann, der die blaue Regierungsbeteiligung -so sie denn überhaupt passiert -inhaltlich vorbereitet, gilt auch als künftiger blauer Minister. Die Rede ist von Ex-ÖBB-Finanzvorstand und einstiger Koalitionsverhandler der Blauen Arnold Schiefer. Er wäre laut einem FPÖler "sowohl als Finanzminister als auch als Wirtschafts oder Infrastrukturminister" geeignet.

Arnold Schiefer
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Heikler als Schiefer - der auch bei der ÖVP ein gewisses Ansehen genießt -wäre die Wunschvorstellung von Kickl für das Innenministerium. Hier dürfte der Ober-Blaue von seinem einstigen Generalsekretär im Innenressort Peter Goldgruber träumen. Der einstige Polizist ließ sich bekanntlich in seiner Zeit in Kickls Innenministerium (2018 bis 2019) eine eigene "Repräsentationsuniform" entwerfen und gilt wegen den Angriffen auf den Verfassungsschutz als absolutes Feindbild der ÖVP.

Als FPÖ-Klubchef wird ein weiterer enger Vertrauter von Kickl ventiliert: Sein einstiger Kabinettschef und selbst in der FPÖ als "schwerer Ideologe" beschriebener jetziger Klubobmann in Niederösterreich Reinhard Teufel. Dass Kickl auf den Kanzlerjob verzichten und in die Rolle des Nationalratspräsidenten wechseln könnte, bezweifeln Blaue übrigens.

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