Wo die FPÖ punktet, wo Marco Pogo.
Dominanz. Früh, sehr früh setzte die FPÖ unter Heinz-Christian Strache in den 2010er-Jahren auf eigene „Medien“ und vor allem Social Media. Diese frühe Dominanz macht sich auch jetzt für Herbert Kickl voll bezahlt. Er führte in den Wahlkampfmonaten Juli und August meilenweit mit 2,4 Millionen Interaktionen vor seiner Konkurrenz. Zum Vergleich: ÖVP-Kanzler Karl Nehammer kam auf 464.000, SPÖ-Chef Andreas Babler auf 603.000 Interaktionen.
Besonders stark ist die FPÖ traditionell auf Facebook – dort sind besonders viele der besonders FPÖ-affinen Wählergruppen der Generation Millennials und Gen X aktiv. Dort punktet Kickl mit seinem „Kampf“ gegen „die da oben“ und seinen simplen Botschaften. Aber: Kickl und Co beherrschen auch das weit bildlastigere Spiel auf Instagram und TikTok und erreichen damit auch die Generation Z und Erstwähler. Die FPÖ investiert freilich auch die meisten finanziellen Mittel in die schöne neue Welt in den unendlichen Weiten des Silicon Valleys. Bis Anfang September hatte die FPÖ alleine auf Facebook über 73.000 Euro an Werbung gezahlt. Kaum weniger gab die ÖVP aus. Die SPÖ hingegen deutlich weniger mit 45.000 Euro.
Dafür zahlten die Roten am meisten in Google-Werbung (56.000 Euro), die FPÖ ließt hier „nur“ 32.000 Euro springen. Wer wenig bis nichts auf Social Media einzahlen muss und trotzdem verhältnismäßig stark punktet, ist Dominik Wlazny – alias Marco Pogo. Der Musiker hat auf sämtlichen Kanälen eine starke Fanbasis.