Gemeinderat aus Innsbruck

Politiker als Dealer angeklagt

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Auch sein Stellvertreter steht vor Gericht: Den Politikern drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Die drei Monate in Untersuchungshaft haben Alexander Ofer gezeichnet: Müde und mitgenommen wirkte er, als er in Handschellen am Montag dem Richter vorgeführt wurde. Drogenhandel, Untreue, Betrug: All das wirft die Staatsanwaltschaft dem Polit-Anführer der Inn-Piraten vor. Auch sein Ersatzgemeinderat Heinrich Stemes­eder war angeklagt: So gesehen stand die ganze Partei vor dem Kadi.

Anklage. Mit einer selbst erfundenen Studie, genannt „thc4all“, hatten Ofer und Stemeseder 2.000 Probanden jeweils fünf Gramm Cannabis angeboten – Drogenhandel im großen Stil, lautet auch die Anklage. Allein dafür drohen beiden bis zu zehn Jahre Haft. Hinzu kommt, dass Beamte in Ofers Safe 2,2 Kilogramm Marihuana, ein halbes Kilogramm „Hasch“ und 14 Gramm Kokain gefunden haben – dazu noch 35.000 Euro in bar.

Der Gemeinderat selbst gab alles als Eigenverbrauch an. Und gab in Einvernahmen sogar zu, Parteienförderungsgeld für seinen Canabiskonsum verwendet zu haben. Heißt: Ofer kaufte sein Gras mit Steuergeld.

Betrug. Als i-Tüpfelchen steht der Inn-Pirat im Verdacht, 100.000 Euro – eigentlich für ein Sozialprojekt gedacht – veruntreut zu haben. So soll er auch dieses Geld für Suchtgift ausgegeben haben. Es gilt die Unschuldsvermutung. Ein Urteil steht noch aus.

A. Lovric

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