Volksbegehren

Privilegien der Kirche abschaffen

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Plattform "Betroffene Kirchlicher Gewalt" sammelt ab 15. März Unterstützungserklärungen.

Mit einem Kirchenvolksbegehren wollen mehrere Organisationen, darunter die die Plattorm "Betroffene kirchlicher Gewalt", staatliche Privilegien des Klerus abschaffen. Verlangt wird etwa die "klare Trennung von Kirche und Staat" sowie die Streichung "gigantischer Subventionen". Ein weiteres Ziel des Volksbegehrens ist die Aufklärung der kirchlichen Missbrauchsfälle durch den Staat. Ab 15. März werden Unterstützungserklärungen gesammelt, kündigten die Initiatoren an.

Unterstützungserklärungen
Die Unterstützungserklärungen werden in den Ämtern von 200 Städten und Gemeinden aufliegen - fast zeitgleich mit jenen des Bildungsvolksbegehrens. Bewohner kleinerer Gemeinden müssen die Formulare aus dem Internet laden, sie am Gemeindeamt unterschreiben und an das Volksbegehrensbüro senden. Notwendig sind 8.032 Unterstützungserklärungen, um das Volksbegehren auch wirklich einleiten zu können. Die Möglichkeit zur Unterschrift besteht bis 15. Oktober dieses Jahres.

100.000 Unterschriften erwartet
Die Organisatoren erwarten sich zumindest 100.000 Unterschriften bei einem Volksbegehren und setzen auch auf die Unterstützer des Bildungsvolksbegehren: "Ich glaube, da gibt es eine hohe Übereinstimmung bei der Weltanschauung", so ein Sprecher. Finanziert wird das Volksbegehren aus privaten Spenden, Namen von prominenten Unterstützern will man zumindest jetzt noch nicht preisgeben. "Es handelt sich eher um ein Thema, das aus der Basis entsteht."

Die Plattform "Betroffene Kirchlicher Gewalt" sei nur Mitinitiator des Volksbegehrens, betont man dort. Auch andere Organisationen würden sich der Aktion anschließen, etwa der Freidenkerbund Österreich und die Giordano-Bruno-Stiftung. Zu Koordination soll ein eigener Verband gegründet werden. Vorläufiger Name: "Initiative gegen kirchliche Privilegien - Religion ist Privatsache."

Bereits 1995 initiierte die Plattform "Wir sind Kirche" ein sogenanntes Kirchenvolks-Begehren, das allerdings eine Unterschriftensammlung und kein wirkliches Volksbegehren war. 505.154 Menschen unterschrieben damals unter anderem für mehr Mitsprache, Gleichberechtigung der Frauen und die Abschaffung des Pflichtzölibats.

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