ÖVP-Chef Josef Pröll kontert Kanzler Werner Faymann frontal.
In einem Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntag-Ausgabe) erklärt Vizekanzler Josef Pröll zum anstehenden Spekulationsgipfel im Kanzleramt: "Nur Philosophieren und Treffen ist ein möglicher Start, aber sicher nicht ausreichend. Unsere Aufgabe ist es jetzt, weg von der parteipolitischen Polemik hin zu sachlichen Lösungen zu kommen."
Der Finanzminister möchte seine neuen Richtlinien gegen Spekulationen und für Veranlagungen im Oktober präsentieren.
"Haussegen hängt schief"
Auf die Feststellung,
dass ihn sein Koalitionspartner zuletzt scharf krisitiert habe, reagiert
Pröll: "In einzelnen Sachthemen hängt der Haussegen schief. Die Regierung
ist voll handlungsfähig. Wir haben gesehen, dass bei diesen heiklen Themen
Kontroversen keine Lösungen bringen. Ich appelliere, jetzt die Polemik
einzustellen. In der SPÖ ist man zu ideologischen Kämpfen zurückgekehrt."
Auf die Frage, ob er sich von Kanzler Faymann und der SPÖ unfair behandelt fühle, antwortet Pröll: "Dazu sage ich nur, dass ich es auf Dauer sicher nicht akzeptieren werde, dass hier eine Politik betrieben wird, die negative Emotionen schürt, obwohl man weiß, dass die Sachlage anders ist. Das vergiftet das Klima."