Nächster Eklat! Nach der ''Rote sind Gsindl''-Debatte geht die raue Tonart in der heimischen Politik weiter. Dieses Mal vergriff sich ein SPÖ-Politiker im Ton.
Nach der ''Rote sind Gsindl''-Debatte sorgt ein nächster verbaler Eklat für Aufregung. Dieses Mal vergriff sich ein SPÖ-Politiker im Ton. In einem inzwischen gelöschten Facebook-Kommentar nannte der Kremser SPÖ-Gemeinderat Klaus Bergmaier die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) "die Puffmutter der Huren der Reichen". Das Posting ist zwar gelöscht, schlägt aber politisch hohe Wellen.
Politiker entschuldigt sich
Bergmaier löschte das Posting umgehend und entschuldigte sich für die Aussagen als "unentschuldbare und indiskutable Wortwahl".
So reagiert die ÖVP
"Fakt ist, dass wir alle Zeuge einer scheinheiligen Diskussion sind, die von Teilen der SPÖ gerade geführt wird. Ein Handy wurde gestohlen, sechs Jahre alte SMS-Nachrichten daraus wurden veröffentlicht. Nachrichten, die in folgendem Zusammenhang stehen: Damals hat die SPÖ versucht Minister ihres Koalitionspartners, unter anderem Johanna Mikl-Leitner, hinaus zu drängen", so VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner.
"Dennoch: Noch am selben Abend der Veröffentlichung entschuldigt sich unsere Landeshauptfrau. Sie stellte klar, dass sie ihre Lehren aus dieser Zeit des Gegeneinanders auf Bundesebene gezogen hat und setzt deshalb in Niederösterreich erfolgreich auf das Miteinander", so Ebner.
"Scheinheilig ist die Diskussion jetzt deshalb, weil in der jüngeren Vergangenheit von Teilen der SPÖ ähnliches und schlimmeres, noch dazu auf offenen Bühnen, gesagt wurde bzw. wird. Die Entgleisung des SPÖ Funktionärs Klaus Bergmaier ist nur ein weiteres Beispiel dafür. Wenn Klaus Bergmaier Anstand besitzt, entschuldigt er sich. Ja und natürlich sind auch Bürgermeister Reinhard Resch und Franz Schnabl gefordert, für einen maßvollen Ton in der SPÖ zu sorgen", betont Ebner.
"Gut wäre, wenn die SPÖ insgesamt die Entgleisung des Herrn Bergmaier als Anlass dafür nimmt, ihre scheinheilige Diskussion zu beenden", so der Landesgeschäftsführer abschließend.
Das sagt die SPÖ
Der SPÖ-NÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar reagiert in einer Aussendung zum Fall: "Die ÖVP-Landesobfrau LH Johanna Mikl-Leitner hat sich für ihren Gsindl-Sager entschuldigt. Diese Entschuldigung hat die SPÖ NÖ akzeptiert, auch wenn sie zu wenig tiefgreifend ist. Denn es geht um die Niederösterreicher*innen, die mit dieser Wortwahl herabgewürdigt werden. Die Haltung, die hier zum Ausdruck kommt und die Vorgänge dahinter sind schädlich für Land und Republik. Aber was erwartet sich Herr Ebner, wie die Menschen, die sich betroffen fühlen, reagieren? Hier gehen die Emotionen hoch, wie wir in unzähligen Anrufen und Mails in den vergangenen Tagen feststellen mussten. Die Bezeichnung 'Puffmutter' ist über das Ziel hinausgeschossen, von einer derartigen Ausdrucksweise distanzieren wir uns – 'die Hure der Reichen' ist aus einem ÖVP-Chat von Thomas Schmid zitiert und keine Erfindung des 'roten Gsindls'."