Teils mit Seminaren Geld verdient, wie neue Regeln zu verstehen sind.
Wien. Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) steht 1.350 Mitarbeitern in seinem Ministerium vor. Aber er ist nicht ihr einziger Chef. Denn wie eine Neos-Anfrage ergab, haben 266 Ministeriumsbedienstete eine Nebenbeschäftigung. Damit hat jeder Fünfte (19,7 %) im Ressort einen Nebenjob.
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Davon gehen 138 einer selbstständigen Erwerbstätigkeit nach, die anderen sind unselbstständig beschäftigt. Neos-Abgeordneter Gerald Loacker erzählt ÖSTERREICH, warum er die Nebenbeschäftigung der Beamten und Vertragsbediensteten im Rauch-Ministerium abgefragt hat: „Einer der Mitarbeiter hat ein Seminar darüber gegeben, wie die Regeln, die sie zuvor im Ministerium gemacht hatten, zu verstehen sind.“
Wie kompliziert sollen die Regeln sein?
Seminarhotel. Abgeordneter Loacker war gerade im selben Seminarhotel, da habe er einen Vortrag für Unternehmer, die ein im Hauptjob im Rauch-Ministerium Beschäftigter gab, mitbekommen. Thema: Zulassung von Medikamenten. Brisant: „Diejenigen, die zuvor Regeln erlassen, die sehr kompliziert sind, lassen sich danach in Seminaren dafür zahlen, diese zu erklären“, empört sich Loacker. „Das sollten nicht die selben Personen machen.“ In Kammern arbeiten drei Beschäftigte des Rauch-Ressorts, einer werkt in der Gewerkschaft, an Unis und FHs lehren 29. (bra)