Ansturm auf Italien

Edtstadler: »Europa muss wieder Herr über seine Grenzen werden«

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EU-Ministerin sieht durch Flüchtlings-Drama auf Lampedusa EU-Migrationssystem gescheitert.

Ansturm. Die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa sieht sich derzeit mit einem Ansturm tausender Migranten konfrontiert, der von den Behörden kaum mehr bewältigt werden kann. Alleine bis Mittwochabend vermeldete das italienische Rote Kreuz mehr als 7.000 neue Ankünfte. Das sind so viele, wie die Insel Einwohner zählt.
 

Edtstadler: »EU-Migrationssystem gescheitert«

Kritik. EU-Ministerin Karoline Edtstadler sieht in den „dramatischen Bildern“, „dass das derzeitige europäische Migrationssystem gescheitert ist“. Die EU hätte viel zu lange zugesehen, nun brauche es grundlegende Reformen. „Europa muss wieder Herr über seine Grenzen werden“, bekräftigte die ÖVPlerin. Sie plädiert für die Bekämpfung von „Fluchtursachen an der Wurzel“, sowie schnellere
Asylverfahren an den EU-Außengrenzen.

Österreich verstärkt Überwachung am Brenner

Intensiviert. Die Europäische Kommission erklärte am Donnerstag, in engem Kontakt mit den italienischen Behörden zu stehen. Derzeit seien rund 450 Mitarbeiter der EU-Asylagentur und von Frontex vor Ort im Einsatz. Auch finanziell werde Italien mit 14 Millionen Euro Nothilfe unterstützt. Am Freitag soll ein Sondertreffen im Rahmen der EU-Solidaritätsplattform stattfinden. Auf diesem können sich die Mitgliedstaaten über ihre Aufnahmekapazitäten austauschen. Aus dem heimischen Innenministerium hieß es, man stehe mit den italienischen Behörden in engem Kontakt. Gleichzeitig werde die Überwachung auf dem Brenner intensiviert.
 

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