Regierung

Polizei macht Überstunden für fast 140 Millionen Euro

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Mehr Demos, Objektschutz und Terror-Warnstufe - bei der Polizei laufen Rekordzahlen bei den Überstunden an. 2023 zahlte der Bund dafür 137,6 Millionen Euro.

Erst vor einigen Tagen ließ die Wiener Polizei aufhorchen. 2023 habe man 2,18 Millionen Überstunden in Wien gehabt  - das komme an den Spitzenwert von 2018 heran, damals waren es 2,34 Millionen gewesen.

Nun, in einer Anfragebeantwortung an die Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper nennt Innenminister Gerhard Karner aktuelle Zahlen für ganz Österreich - und zwar, was die Finanzen betrifft. Demnach zahlte der Bund im vergangenen Jahr sage und schreibe 137,6 Millionen Euro an Überstundenvergütungen im Bereich der Polizei, bei rund 28.000 Planstellen in der Exekutive.

Exakte Vergleichszahlen aus den Jahren davor lagen zunächst nicht vor, doch auch im Innenministerium gab man zu, dass die Zahl der Überstunden sehr hoch sei. Es gebe dafür mehrere Gründe:

  • Demos: Von den 137,6 Millionen entfallen über 51 Mio. allein auf Wien - und gerade dort in den letzten Jahren die Zahl der Demos stark angestiegen. "So etwas ist im vornhinein kaum planbar, das kann man nur durch Überstunden bewältigen." Allein in Wien gebe es pro Jahr mehr als 20.000 Kundgebungen.
  • Sportgroßveranstaltungen müssten ebenfalls von der Polizei beschützt bzw. der Verkehr geregelt werden.
  • Objektschutz. der Schutz von Gebäuden wie Botschaften benötige ebenfalls immer mehr Personal. 
  • Terror-Warnstufe: Auch die Anhebung der Terrorwarnstufe nach dem Mordanschlägen der Hamas auf Israel habe mehr Personal erfordert.
  • Ausfälle: Dazu kommen Krankenstände sowie andere Ausfälle beim Personal.
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