Regierung

Schallenberg und Schramböck reisen nach Israel

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Außenminister Alexander Schallenberg und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (beide ÖVP) reisen am Montagabend zu einem gemeinsamen Arbeitsbesuch nach Israel.

Das Ziel der Reise ist es, die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zu stärken. Am Dienstag stand für Schramböck zunächst ein Gespräch mit Vertretern von israelischen Start-ups auf dem Programm. Die Wirtschaftsministerin will die Reise dazu nutzen, die Zusammenarbeit im Bereich Innovation und Technologie zu stärken.

"In Hightech-Sektoren liegt Israel an der Weltspitze. In Israel punkten österreichische Unternehmen mit ihren Lösungen im Bereich Infrastruktur, in der traditionellen Industrie und Umwelttechnik, Abfallwirtschaft als auch Energiewirtschaft. Gerade in diesen Sektoren bestehen enorme Chancen für österreichische Unternehmen. Diese Chancen wollen wir weiter ausloten", erklärte Schramböck.

Die Wirtschaftsministerin nutzte das Gespräch mit den Unternehmensvertretern, um für den Standort Österreich zu werben. Momentan stehe man vor der Herausforderung gleichzeitig die digitale Transformation als auch die Ökologisierung der Wirtschaft zu bewältigen, sagte Schramböck. "Israel ist ein Innovations-Powerhouse. Wir können von Israels Leidenschaft für Innovation und neue Technologien viel lernen", betonte sie.

So liege Israel im digitalen Gesundheitssektor, der ein vielversprechender globaler Wachstumsmarkt sei und 2022 weltweit eine Marktgröße von über zwei Milliarden US-Dollar (1,82 Mrd. Euro) erreichen werde, an der Weltspitze. "Hier sehe ich für Österreich und österreichische Firmen enormes Potenzial", so die Wirtschaftsministerin.

Der Normalisierungsprozess der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und einigen arabischen Nachbarstaaten, werde auch bei der Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen Israels mit Europa helfen, meinte Danny Bren, Mitgründer und CEO von Oterio, einem israelischen IT-Start-up im Cybersicherheitsbereich, auf eine Journalistenfrage. Der Mangel an Wirtschaftsbeziehungen Israels mit den (arabischen) Golf-Staaten - wegen des Nahost-Konflikts - sei nämlich bisher oft als Hindernis seitens europäischer Unternehmen wahrgenommen worden.

Diesbezüglich hat sich in den vergangenen eineinhalb Jahren allerdings viel verändert. So nahm Israel diplomatische Beziehungen mit Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Marokko und dem Sudan auf. Zuvor hatte der jüdische Staat nur mit Ägypten und Jordanien Friedensverträge unterzeichnet. Als Hauptmotor der Annäherung galten wirtschaftliche Erwägungen, aber auch die gemeinsamen Sorgen Israels und der sunnitischen Golfstaaten vor einem nuklear bewaffnetem Iran.

Am Dienstag zu Mittag werden Schramböck und Schallenberg an der Präsentation der neuen, von der österreichischen Firma Doppelmayr gebauten Seilbahn in Haifa teilnehmen. Am Mittwoch trifft Schallenberg dann den israelischen Außenminister Yair Lapid zu einem Arbeitsgespräch. Dabei will er auch über den Ukraine-Krieg und die Lage im Nahen Osten sprechen. Schramböck hat ein Treffen mit der israelischen Wirtschaftsministerin Orna Barbivay. Zudem ist eine Kranzniederlegung in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geplant.
 

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