Regierung

Terror-Abwehr: Karner ärgert Grüne mit "WhatsApp-Gesetz"

Teilen

Die VP macht Druck bei der von ihr geforderten Überwachung von Messenger-Diensten wie WhatsApp oder Signal. 

ÖVP-Innenminister Gerhard Karner schickte seiner grünen Ministerkollegin Alma Zadic laut Ö1 einen Gesetzesentwurf. der es in sich hat. Aus Gründen der „Gefahrenabwehr“ bei Spionage- oder Terrorverdacht sollen Staatsschützer bei Verdächtigen eine Software – also einem Trojaner - einbringen um den Chat-Verkehr mitlesen zu können, Genehmigen sollen das drei Datenschutz-Experten im Innenressort sowie das Bundesverwaltungsgericht. Dabei geht es um keine Online-Durchsuchung der gesamten am Handy abgespeicherten Daten. Das Ausspähen soll sich auf die am Gerät installierten Messenger-Dienste beschränken.

Für Grüne ist wohl rote Linie überschritten  

Nur: Die Grünen haben bereits wissen lassen, dass sie den Einsatz eines Trojaners vehement ablehnen – Zadic wird also aller Voraussicht Njet zum Karner-Plan sagen, weil ihre "rote Linie"  überschritten wurde. Am Freitag war aus dem Justizministerium aber keine Stellungnahme zu bekommen.

Auch die Neos übten scharfe Kritik: "Alle Expertinnen und Experten sind sich einig, dass es technisch nicht möglich ist, Messenger-Dienste zu überwachen, ohne auf das gesamte System zuzugreifen", sagte Datenschutzsprecher Niki Scherak und verwies auch auf die Verfassungsgerichtshof-Entscheidung gegen einen "Bundestrojaner" aus dem Jahr 2019. "Entweder kennt der Innenminister weder die Rechtslage noch das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshof, oder es ist ihm beides einfach egal", kritisierte Scherak.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.