Sie haben mehr Autos und können mehr Flugreisen antreten. Global 2000 erklärt daher die Klimaschutzpolitik zur Sozialpolitik.
Arme Menschen in Österreich sind für den Klimawandel weniger verantwortlich als Reiche, gehören aber bei vielen Aspekten zu den Verlierern der Klimaänderung. Das sind die Ergebnisse der von GLOBAL 2000 in Auftrag gegebenen Studie "Soziale Aspekte von Climate Change Impacts".
Ärmere schonen das Klima
Der Autor der Studie erklärt, dass
Personen des obersten Einkommensquartils mehr Geld für Mobilität und Konsum
ausgeben als andere und daher auch mehr Treibhausgase verursachen. "Besonders
ins Gewicht fallen der Besitz von mehr Autos und höheren Ausgaben für Reisen
bzw. Flugreisen. Ärmere wohnen hingegen in kleineren Wohnungen und heizen
häufiger klimafreundlich mit Holz."
Sparmöglichkeiten zu teuer
Ärmere sind aber stärker vom
Klimawandel betroffen. Da sie höhere Anteile ihres Einkommens für
Nahrungsmittel und Energie ausgeben müssen, sind sie von
klima(politik)bedingten Preissteigerungen besonders betroffen. Auch können
sie es sich zumeist nicht leisten, energiesparende Maßnahmen zu treffen, um
Geld einzusparen. Weiters gibt es in Mietwohnungen momentan auch wenig
Möglichkeiten zur Gebäudesanierung.
Unterschiedlicher Heiz- und Kühlbedarf
Das ärmere Viertel
der österreichischen Bevölkerung bewohnt überwiegend Gebiete, in denen
geringfügig mehr geheizt werden muss als dort, wo das reichste
Bevölkerungsviertel wohnt.
Weniger heizen durch Klimawandel
Der stärkere Heizungsbedarf wird
sich durch den Klimawandel für die Ärmeren verringern. Ein weiterer Vorteil
ist die geringere Zunahme an Kühlgradtagen am durchschnittlichen Wohnort der
Ärmeren.
300.000 von höherem Kühlaufwand betroffen
In den
Gegenden, wo es am heißesten wird und schlecht gedämmte Wohnungen kaum
Schutz gegen Hitze bieten, leben rund 300.000 ärmere Menschen, die dann mit
den Kühlkosten zu kämpfen haben werden.
"Klimaschutz ist Sozialpolitik"
Heinz Högelsberger,
Energiereferent von GLOBAL 2000, erklärt Klimaschutz und Klimaschutzpolitik
zu gelebter Sozialpolitik. Denn der Klimawandel führe zum Anstieg sozialer
Ungerechtigkeit - nicht nur weltweit sondern auch in Österreich. Wenn man
also für die Rechte und Interessen der weniger Wohlhabenden eintrete, müsse
man auch für effizienten Klimaschutz sein.
Forderungen von Global 2000
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