Erst nach ÖSTERREICH-Recherchen ging die „Töchterhymne“ online.
Und so verschlief das offizielle Österreich die neue Bundeshymne, in der es in der ersten Strophe „Heimat großer Töchter und Söhne“ heißt, um etwas mehr als 14 Stunden.
ÖSTERREICH suchte den neuen Text Sonntagvormittag um 11 Uhr auf der Homepage des Bundeskanzleramtes (www.bka.gv.at) – und fand nur die alte Fassung mit den „großen Söhnen“. Die aber laut Bundesgesetzblatt am 31. 12. 2011 um 24 Uhr ihre Gültigkeit verlor.
Wikipedia war schneller
Wer also Sonntagvormittag die Bundeshymne googelte – fand auf der offiziellen Homepage der Republik den alten Text. Wikipedia war da schon schneller und hatte die „Töchterhymne“ zu diesem Zeitpunkt schon längst ins Netz gestellt. Die frühere Frauenministerin Maria Rauch-Kallat hatte die neue Hymne im Parlament durchgesetzt – sie nahm die Verspätung aber mit Humor: „Vielleicht hat ja die Regierung zu viel mit dem Sparpaket zu tun. Ich hätte mir aber erwartet, dass die Frauenministerin dafür sorgt, dass die Hymne online geht.“
Erst nach
ÖSTERREICH-Nachfragen bei Kanzler Werner Faymann und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek reagierte man: Um 14.10 Uhr waren die „großen Töchter“ im Kanzleramt angekommen, auch die Bruderchöre waren Gender-gerecht gegen „Jubelchöre“ ausgewechselt worden.
Skispringer Gregor Schlierenzauer hielt sich gestern beim Sieg in Garmisch vornehm zurück: Er schwieg, als die Hymne ertönte.