Dankl oder Auinger?

Salzburg-Wahl: Wen die Statistik jetzt vorne sieht

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Am Sonntag kommt es zum Showdown in der Stadt Salzburg. Fest steht nur: Die Mozartstadt wird (dunkel)rot. Die Statistik schlägt sich jedoch klar auf eine Seite. 

1,37 Prozent trennten Kay-Michael Dankl (KPÖ Plus) und Bernhard Auinger (SPÖ) bei der Bürgermeister-Wahl am 10. März. Der KPÖ-Politiker überraschte mit einem fulminanten Wahlergebnis von 28 Prozent. In der Stichwahl dürfte es für Dankl jedoch ziemlich eng werden - zumindest statistisch. 

Kommenden Sonntag finden in 14 von 119 Salzburger Gemeinden Stichwahlen statt. Hauptaugenmerk liegt freilich auf der Mozartstadt, wo Dankl das kommunistische Wunder gelingen könnte. Die Statistik sieht jedoch Auinger als klaren Favorit. 

In den 63 bisher abgehaltenen Stichwahlen konnte sich 53 Mal der Kandidat mit dem höheren Stimmanteil aus dem ersten Wahlgang durchsetzen, informiert der Leiter der Landesstatistik Salzburg, Gernot Filipp. Die stärkste Aufholjagd in der Stichwahl gelang 2019 in der Gemeinde Oberalm. Hans-Jörg Haslauer lag damals im ersten Wahlgang 12,7 Prozentpunkte hinter seinem Konkurrenten, konnte in der Stichwahl jedoch mit knapp sieben Prozent (!) Vorsprung gewinnen. 

Stadt: Führender gewann bisher immer

In der Stadt Salzburg sieht es allerdings noch einmal anders aus. Hier gab es bisher fünf Stichwahlen - und in allen konnte sich der Führende aus dem ersten Wahlgang durchsetzen. "Bei drei Wahlgängen konnte der Vorsprung sogar noch ausgebaut werden, bei zwei Wahlgängen schaffte es der Herausforderer sich zumindest dem Führenden anzunähern. So hat sich im Jahr 2009 der Abstand des Zweitplatzierten Harald Preuner auf Heinz Schaden von 19,3 Prozent im ersten Wahlgang auf 7,4 Prozent im zweiten Wahlgang reduziert. Bei der Nachwahl im Jahr 2017 betrug der Rückstand von Bernhard Auinger auf Harald Preuner 3,1 Prozentpunkte, im zweiten Wahlgang waren es nur mehr 0,6 Prozentpunkte", so Filipp. 

Hoffnung gibt es allerdings noch für Dankl. Der Abstand bei der aktuellen Stichwahl ist nämlich geringer als bisherigen Stichwahlen in der Stadt. "Nur in den Jahren 1999 und 2017 war der Abstand mit jeweils rund drei Prozentpunkten ähnlich gering, bei allen anderen Stichwahlen gab es zumindest eine Differenz in zweistelliger Höhe. Im Jahr 2014 betrug der Abstand sogar fast 26 Prozentpunkte", erklärt Filipp. Somit dürfte es also bis zum Schluss - die Wahllokale schließen am Sonntag um 16.00 Uhr - spannend bleiben.

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