Harald Vilimsky lieferte sich einen heftigen Schlagabtausch mit ORF-Anchor Armin Wolf.
Harald Vilimsky war am Montagabend zu Gast in der "ZiB 2" und stellte sich den Fragen von Armin Wolf. Dabei kam es zu einer konträren Debatte und einem heftigen Schlagabtausch. Zu Beginn ging es um die von Innenminister Herbert Kickl geplante Sicherungshaft für gefährliche Asylwerber, die Vilimsky naturgemäß verteidigte.
Wolf wollte dabei vom FPÖ-Generalsekretär wissen, warum die FPÖ vor einigen Jahren eine Sicherungshaft für Fußball-Hooligans ablehnte, nun aber eine solche für Flüchtlinge fordere. „Kann man den Eindruck gewinnen, Ihnen ist alles recht, solange es gegen Ausländer geht?“, fragte der ORF-Moderator provokant. Vilimsky verteidigt daraufhin weiter das Vorhaben, welches die „Österreicher und Österreicherinnen unter dem Strich sicherer“ machen wird. Konkrete Antworten, wie eine solche Sicherungshaft in der Praxis aussehen kann, blieb der FPÖ-Politiker aber schuldig. Vilimsky verwies darauf, dass nun Spezialisten am Zug seien.
Öxit
Zu einem heftigen Schlagabtausch kam es dann auch im zweiten Themenkomplex des Interviews: der EU-Wahl. Armin Wolf konfrontierte den FPÖ-Spitzenkandidaten mit einem Tweet aus dem Jahr 2016, in dem Vilimsky ein Referendum über den Verbleib Österreichs in der EU fordert, sowie einen Artikel auf der FPÖ-Website, wo der Öxit ins Spiel gebracht wurde. Vilimsky wehrte sich in der "ZiB 2" wiederholt, für einen österreichischen Austritt aus der EU zu sein, und warf dem ORF-Moderator vor, Sachen aus dem Zusammenhang zu reißen. „Ich wollte nur Reformdruck erzeugen, weil sich vieles falsch entwickelt habe.“ Inzwischen hätte sich die Lage in Europa aber geändert, so Vilimsky weiter. Dabei verwies der FPÖ-Spitzenkandidat darauf, dass ein EU-Beitritt der Türkei vom Tisch und in vielen Ländern nun eine andere Regierung am Zug sei.
Armin Wolf legt nach
Am Dienstag legte Armin Wolf auf seinem Blog noch einmal nach. Das Interview sei „ungewöhnlich“ gewesen. „Ungewöhnlich vor allem deshalb, weil mich interessiert hat, wann und warum sich die FPÖ-Positionen zu verschiedenen Themen geändert haben. Aber fast jedes Mal, wenn ich Herrn Vilimsky mit einer früheren Aussage konfrontierte, bestritt er einfach die Korrektheit des Zitats.“
„Ganz nachvollziehbar war mir die Gesprächstaktik von Herrn Vilimsky ja nicht“, so der ORF-Moderator weiter. „Seine Aussagen über ein EU-Austrittsreferendum sind vielfach dokumentiert.. Wozu er also z .B. behauptet, eine FPÖ-Presseaussendung, die auch heute noch auf der FPÖ-Homepage abrufbar ist, wäre gar ‚keine Presseaussendung‘, ist mir etwas rätselhaft.
Am Schluss stellt Wolf dann klar: „Auf all das konnte Herr Vilimsky live und ungeschnitten antworten – und die 'ZiB2'-Zuseher*innen können für sich entscheiden, ob sie seine Antworten überzeugend finden oder nicht.“