Wien

Schulreform: 
Platter folgt Pröll

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Nach einer Schrecksekunde macht die ÖVP jetzt doch wieder bei der Schulreform mit.

Nach dem lautstarken Ausscheiden Erwin Prölls aus der Schulreform-Kommission schien es fast so, als ob die ÖVP den Hut auf die Reform draufhauen würde. Nachfolger war zunächst keiner nominiert worden – alle wichtigen ÖVP-Politiker waren auf Tauchstation gegangen. 36 Stunden nach Prölls Abgang dann die Kehrtwende, Parteichef Reinhold Mitterlehner nominierte den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter als Pröll-Nachfolger. Damit sitzen für die ÖVP wieder zwei Landeschefs – neben Platter ist das der Salzburger Wilfried Haslauer – in der Schulreformgruppe.

Platter testet in Tirol 
bereits die Gesamtschule

Reformer. Platters Wahl ist insofern bemerkenswert, als der Tiroler als Verfechter der Gesamtschule gilt. In seinem Bundesland hat er bereits in einer Modellregion (im Zillertal) die gemeinsame Schule in Erprobung – gerne würde sie Platter in ganz Tirol einführen. Allerdings: In der Frage der Lehrer ist Platter ganz auf Pröll-Linie. Auch er will, dass die Länder die Verwaltung übernehmen.

SPÖ ist erleichtert – und will Einigung bis November

Häupl. In der SPÖ ist man trotzdem erleichtert – Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek will wie geplant bis zum 17. November eine Einigung vorlegen.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl, der ja den Platz von Burgenlands Hans Niessl einnahm, will jetzt auch die Schüler in die Reform einbinden.

Günther Platter: »Schlankere Verwaltung«

ÖSTERREICH: Sie wollen ja die Gesamtschule in Modellregionen. Soll dieser Plan auch in der Bildungsreform Platz finden?

Günther Platter: Tirol hat immer schon gezeigt, dass wir uns nötigen Reformen nicht verschließen. Grundlegend dabei ist, dass wir die Schulverwaltung schlank und effizient halten und dass die Kompetenzen klar festgelegt sind.

ÖSTERREICH: Wollen Sie Leh­rer in Länderverwaltung?

Günther Platter: Es gibt ja bereits Beschlüsse der LH-Konferenz in diese Richtung, zu denen ich stehe. Ich bin der Überzeugung, dass die Verwaltung der Lehrer in Landesbildungsdirektionen ein Gewinn für das Bildungssystem wäre.

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