Die Vizeklubchefin der Grünen ließ mit einem überraschenden Stimmungswechsel gegenüber Altkanzler Kurz aufhorchen.
Wien. Die Vizeklubchefin der Grünen überrascht in einem Interview mit der "Presse" mit ihren Aussagen zu Altkanzler Sebastian Kurz. Noch während des Wahlkampfes im Sommer meinte die Grünen-Politikerin, dass sie sich eine Koalition mit den Türkisen mehr als schwierig vorstellen würde – nun scheint Sigi Maurer ihre Ansichten überdacht zu haben.
Maurer verteilte sogar Lob an den Kanzler, der laut ihren Aussagen eine "erstaunliche Karriere in den letzten Jahren hingelegt" hatte, für die Grünen-Politikerin jedoch "nach wie vor ein bisschen ungreifbar" wäre. "Stimmung und Vertrauensbasis" zwischen Türkis und Grün sollen während der Sondierungsgespräche "gut" gewesen sein. Dennoch merkt Maurer zu einer möglichen Koalition an: "Grundsätzlich hat sich an den Rahmenbedingungen nichts geändert. Natürlich wäre es sehr schwierig. Aber man muss es trotzdem probieren." – Die Grünen-Vizeklubchefin ist sich jedoch sicher, dass eine Regierung in dieser Koalitionsform "stabil" wäre.
Außerdem meinte Maurer, dass die ÖVP "viel heterogener" geworden ist, "als es oft scheint". Auf die Frage, ob sie einen Ministerposten anstreben würde, wollte sie sich jedoch nicht äußern – Ihr Job wäre lediglich den Parlamentsklub aufzubauen.
Zum Abschluss kam noch ein kleiner Seitenhieb gegen Norbert Hofer, der vor Maurer als Innenministerin in einer türkis-grünen Koalition warnte: "Unsere Personalpolitik machen wir aber schon selbst."