Drei Wochen vor der EU-Wahl wird der Ton rauer – das zeigt sich auch auf der Straße.
Wien. Kaum eine andere Partei hat vor der EU-Wahl so großzügig plakatiert wie die FPÖ. Allerdings muss wahrscheinlich auch kaum jemand häufiger beschmierte Sujets richten – Hitler-Bärte und „Schluss mit Rassismus“-Stempel inklusive. Verschont bleibt aber kein Spitzenkandidat: ob ein beschmierter Andreas Schieder (SPÖ), ein überklebter Othmar Karas oder eine umgeworfene Karoline Edtstadler (beide ÖVP). ÖSTERREICH sah sich um und stellte fest: Derzeit ist kein Wahlplakat sicher.
An dem rauen Wahlkampf-Klima auf der Straße sind die Parteien allerdings nicht unschuldig: In den TV-Duellen und den sozialen Medien fliegen die Fetzen.
Blaue sorgten für ersten Sexismus-Eklat dieser Wahl
Vor allem der Extremismus-Vorwurf wird – von beiden Seiten – dieser Tage inflationär verwendet: So nutzte etwa die ÖVP nach einer Reihe von FP-Einzelfällen (für Koalitionspartner ÖVP „widerlich“) jede Steilvorlage der SPÖ für den Vorwurf des Linksextremismus. Als beim Maiaufmarsch eine Gruppe mit einem PKK-Plakat gesichtet wurde, forderte VP-Kanzler Kurz ein „völliges Kappen aller Verflechtungen der SPÖ mit extremistischen Organisationen“.
Indes sorgte die FP-Bezirksgruppe Mariahilf, Obmann ist Spitzenkandidat Vilimsky, für einen Sexismus-Eklat: Sie ließ auf Facebook über das Aussehen zweier Grün-Politikerinnen, darunter EU-Kandidatin Sarah Wiener, abstimmen.