Bundesliste

SPÖ-Chef Babler will Kritikerin Blaha in Nationalrat holen

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Bis zum Ende des Monats muss SPÖ-Chef Andreas Babler die Bundesliste für die Nationalratswahl erstellen, dabei kündigt sich eine sensationelle Rückkehr an.

SPÖ-Chef Andreas Babler arbeitet derzeit an der kompletten Bundesliste für die Nationalratswahl im Herbst. Am 27. April wird diese vom Bundesparteirat beschlossen. Bis dahin wartet auf den 51-Jährigen, der erstmals als Spitzenkandidat für die Sozialdemokraten antreten wird, noch jede Menge Arbeit. Mittlerweile ist allerdings ein Name, der auf der Liste stehen soll, durchgesickert. Wie der "Kurier" berichtet plant Babler die ehemalige ÖH-Chefin Barbara Blaha auf die wählbare Liste zu setzen.

Besonders brisant ist dieses Vorhaben, weil Blaha innerhalb der Partei nicht unumstritten ist. 2007 hat sie den damaligen SPÖ-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer öffentlich kritisiert und ist aus der Partei ausgetreten. Unter anderem stieß der mittlerweile 40-Jährigen sauer auf, dass eine von der SPÖ angeführten Regierung nicht an den Studiengebühren festhalten könne. Dafür wird ihr von manchen Mitgliedern sogar Illoyalität nachgesagt.

Interessant ist auch, dass Blaha der Kopf der gewerkschaftsnahen Denkfabrik, dem Momentum-Institut, ist. Ihr Ausstieg würde dem ebenso schaden. Allerdings müsste sie laut dem Bericht auch nicht erneut der Partei beitreten.

Auf wen verzichtet Babler?

Ein weiteres Problem würde die Ernennung von Blaha ebenfalls mit sich bringen. Auf der Bundesliste ist die Zahl der wählbaren Plätze limitiert. Weiters muss bei der Reihenfolge auch geschlechtlich abgewechselt werden. So dürfte nach Babler die 2. Nationalratspräsidentin Doris Bures gesetzt sein. Auch Gewerkschafts-Chef Josef Muchitsch (FSG), Babler-Vertraute Julia Herr, Klubchef Philip Kucher und SPÖ-Frauen-Chefin Eva Maria Holzleitner dürften gesetzt sein.

Weiters dürfte Babler, dem Bericht zufolge, planen Gewerkschafter Reinhold Binder auf die Liste zu setzen. Für die Parteimanager Klaus Seltenheim und Sandra Breiteneder dürfte dadurch zumindest auf Bundesebene kein Platz auf der Liste bleiben, auch die Chancen für Ex-Staatssekretärin Muna Duzdar und LGBTIQ-Sprecher Mario Lindner dürften durch den Blaha-Plan nicht all zu groß sein. Zwei Wochen hat der SPÖ-Chef jetzt noch Zeit seine Liste fertig zu stellen. Dann wird das Rätselraten um potentielle Kandidaten auch ein Ende haben.

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