Schulschwänzen

SPÖ kritisiert "Strafpädagogik"

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Regierung erntet für Neuregelung der Maßnahmen gegen das Schulschwänzen viel Kritik. 

Kritik an der geplanten Neuregelung der Maßnahmen gegen das Schulschwänzen kommt von der ehemaligen Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ). "Das Vorhaben, einige Tage Schulschwänzen umgehend mit hunderten Euro zu bestrafen, ist eine einfallslose Strafpädagogik", so Hammerschmid in einer Aussendung.
 
Getroffen würden davon "besonders jene Familien, wo es sozial ohnehin schwierig ist", betonte die nunmehrige SPÖ-Bildungssprecherin. "Gerade dort, wo es einen schwierigen sozialen Background gibt oder Kinder in einer problematischen persönlichen oder schulischen Phase sind, muss es Ziel des Bildungssystems sein, zu helfen und zu unterstützen - etwa mit Sozialarbeit und Jugendcoaching." Schulschwänzen habe in der Regel viel tieferliegende Gründe wie etwa Schulangst, Mobbing oder familiäre Probleme. Diese würden nicht mit einer Verwaltungsstrafe gelöst.
 
Begrüßt werden die neuen Regeln dagegen von der Lehrergewerkschaft. Der Gesetzgeber habe nicht umsonst eine Schulpflicht eingeführt, so der Vorsitzende der ARGE Lehrer in der GÖD, Paul Kimberger, im Ö1-"Mittagsjournal". Dieser sei damit auch nachzukommen. Wenn nötig, müsse man bei Verstößen Konsequenzen setzen können. Umgekehrt will Kimberger aber auch manche Kinder zeitweise aus den Klassen nehmen können. Wenn Schüler die Rahmenbedingungen derart erschweren, dass kein Unterricht mehr möglich ist, sollten diese in Time-out-Klassen kommen. Dort würden sie in Kleingruppen von Fachleuten betreut, bis sie sich wieder in die regulären Klassen integrieren könnten.
 
Nach den Plänen von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sollen Verwaltungsstrafverfahren künftig schon jedenfalls ab vier Tagen ungerechtfertigten Fernbleibens von der Schule eingeleitet werden. Außerdem wird eine Mindeststrafe von 110 Euro eingeführt, das Verfahren zur Verhängung von Strafen wird vereinfacht.
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