Skuriller Wahlkampf

Stadler will Alaba als "Ehrenmitglied"

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Der REKOS-Spitzenkandidat will den Fußballer für seiner Bewegung gewinnen.

REKOS-Spitzenkandidat Ewald Stadler hat am Freitag mit einem Brief an den Fußballer David Alaba für Schmunzeln gesorgt, meint ihn aber selbst mitnichten scherzhaft, wie er der APA sagte: In einem Brief bietet Stadler dem Bayern-München-Spieler die Ehrenmitgliedschaft bei seinen "Reformkonservativen" an. Es handle sich auch um ein "Signal an den freikirchlichen Bereich", sagte Stadler zur APA.

Alaba hatte im Wirbel um den ehemaligen FPÖ-Spitzenkandidaten Andreas Mölzer eine Rolle gespielt: Dass in dessen Zeitschrift "Zur Zeit" schon vor zwei Jahren ein rassistischer Kommentar über den Fußballer erschienen war, hatte ihn letztendlich den Listenplatz bei den Freiheitlichen gekostet.

Brief an Alaba
Stadler hat nun einen Brief an Alaba geschrieben, den er noch am Freitag abschicken will. Der REKOS-Vorstand habe einstimmig beschlossen, "Ihnen aufgrund Ihres offenen christlichen Bekenntnisses und aus aktuellem Anlass (gemeint ist die Causa Mölzer, Anm.), die erste Ehrenmitgliedschaft anzutragen", heißt es darin.

Die REKOS definiert sich als konservative und betont christliche Partei. Stadler schreibt an Alaba, es erfülle ihn als REKOS-Obmann "mit besonderer Freude, dass Sie als bekennender Christ mit dem Motto 'Meine Kraft liegt in Jesus!' öffentlich auftreten." Alaba gehört der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten an. Stadler sieht seine Initiative denn auch als Angebot an die heimischen Freikirchen. "Der freikirchliche Bereich ist völlig unbetreut. Es war für mich eine große Überraschung, wie aktiv diese Leute sind."

Kein Angebot an Mölzer
Keine große Überraschung ist indes, dass sich Mölzer nicht auf der REKOS-Liste finden wird. Stadler hatte am Mittwoch zwar von einem möglichen Angebot gesprochen, der Vorstand habe dies aber einstimmig abgelehnt. "Es wäre auch nicht erklärbar gewesen", meinte der REKOS-Gründer am Freitag: "Ich habe von Anfang an gesagt, wir sind eine eigene Partei und nicht die bessere FPÖ." Mölzer selbst hatte sich zu dem potenziellen Angebot nicht geäußert.
 

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