Katastrophe abgewendet

Steiermark-Wahlen: SPÖ stoppt den Abwärtstrend

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Das Zittern vor einem roten Wahldebakel war umsonst. Dennoch muss die SPÖ bittere Verluste einstecken.

Die ÖVP und die SPÖ dürfen sich zu den Gewinnern der steirischen Gemeinderatswahlen am Sonntag rechnen - den ersten in Österreich in Zeiten von Corona: Nach Auszählung fast aller der 285 Gemeinden gewann die ÖVP landesweit stark, die SPÖ leicht, die Blauen verloren in vielen Kommunen. Die kleinen Parteien KPÖ, Grüne und NEOS legten leicht zu. Die Wahlbeteiligung sank um rund 10 Prozentpunkte.

In einigen Städten kam es zu überraschenden Machtwechsel, wie etwa im oberstirischen Wallfahrtsort Mariazell von SPÖ zu ÖVP oder in der Eisenbahnerstadt Selzthal von SPÖ zu ÖVP - auf lokaler Ebene eine absolute Sensation. Auch das tiefrote Eisenerz ging den Sozialdemokraten an die Schwarzen verloren, die traditionell starke KPÖ büßte hier ebenfalls Mandate ein. Die Kommunisten schwangen sich dafür im obersteirischen Trofaiach zur deutlich zweistärksten Partei hinter der SPÖ auf.

Die SPÖ konnte überhaupt in den meisten ober-, west- und oststeirischen Industriestädten ihre Mehrheit ausbauen und oft sogar eine Zweidrittelmehrheit erringen - was bei vergangenen Wahlen nicht selbstverständlich gewesen war. Die ÖVP lukrierte zwar viele Zugewinne, verlor aber auch vereinzelt: In Schladming und Haus im Ennstal ging die Mehrheit an Bürgerlisten.

Lang: "Haben Abwärtstrend gestoppt"

LHStv. Anton Lang (SPÖ) zeigte sich nach den ersten ausgezählten Gemeinden ebenfalls zufrieden: "Wie es aussieht, haben wir den Abwärtstrend gestoppt." Die großen Städte seien zwar noch nicht ausgezählt, aber er habe schon positive Signale aus den Industrie-Hochburgen in der Mur-Mürz-Furche erhalten. Bitter seien die Verluste wie etwa die Absolute in Eisenerz oder jene in Admont, Selzthal und Mariazell. Dafür hätten seine Bürgermeister in Kalsdorf, Gössendorf, Turnau, Tieschen und Fohnsdorf dazugewonnen. Ein Absturz der FPÖ sei für ihn nicht überraschend: "Sie hatten 2015 von den Unzufriedenen profitiert."

Die KPÖ hielt ihre Mandatszahl, die FPÖ musste herbe Verluste hinnehmen, die Grünen sprangen deutlich über 100 Sitze in den Gemeindestuben. Auch NEOS reüssierten im bescheidenen Bereich.
 

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