Wählen in der Corona-Krise

"Corona-Wahl: "Vorbildlich" oder ganz ohne Maske zur Urne

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Viele hielten sich an Empfehlung und trugen Mundnasenschutz - In Hartberg wurde die Vorgabe dagegen relativiert - Überschaubarer Andrang in obersteirischen Wahllokalen.

Graz. Geradezu vorbildlich dürften sich viele Steirerinnen und Steirer am Sonntag bei den Gemeinderatswahlen in 285 Kommunen an die Mundnasenschutz-Empfehlung der Wahlbehörde gehalten haben. Obwohl es keine Pflicht dazu gab, trugen die Wähler Schutzmasken und brachten großteils ihre eigenen Kugelschreiber mit. Ausreißer gab es jedoch auch da: Vor manchen Wahllokalen wurde die Maskenvorgabe relativiert.
 

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© APA/ERWIN SCHERIAU
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Bei durchwegs prächtigem Wetter sind am Sonntag die Wahlberechtigten in der Grünen Mark zur Urne gegangen. In einer Gemeinde im nördlichen Teil des Bezirkes Weiz haben sich laut einer Wählerin die Leute "vorbildlich" an die Vorgaben gehalten: "Alle waren mit Mundschutz oder Gesichtsvisier. Der Bürgermeister trug sogar Handschuhe", sagte sie zur APA. Die Einhaltung der Vorgaben war zuvor noch von vielen Gemeindebürgern nicht erwartet worden - umso überraschender sei nun die Erkenntnis vom Wahltag.
 
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Ganz anders dagegen die Lage in einem Wahllokal im oststeirischen Bezirk Hartberg. Dort wurde den Wählern schon am Eingang gesagt: "Maske braucht's keine aufsetzen." Allerdings stand Mundnasenschutz sowie Desinfektionsmittel am Eingang bereit, auch Einwegkugelschreiber standen zur Verfügung, so eine Wählerin. Die Wahlbeisitzer hatten hinter Plexiglasscheiben Platz genommen und trugen Handschuhe. Auf Nachfrage hieß es, dass die Wahlbeteiligung bis etwa 10.00 Uhr "wie immer" sei.
 
Ob es an den sommerlichen Temperaturen und dem prachtvollen Ausflugswetter gelegen ist, lässt sich nicht sagen - in zwei Wahllokalen im obersteirischen Bezirk Liezen herrschte gegen 9.00 Uhr überschaubarer Andrang. "Der eine kommt, der andere geht", so eine Wählerin nach der Stimmabgabe in einem Sprengel im Westen des größten Bezirks in Österreich. In einem anderen Wahllokal im Osten des Bezirks Liezen hatten die meisten der am Morgen eher spärlich erschienenen Wähler Mundnasenschutzmasken angelegt - und auch selbst Kugelschreiber mitgebracht.
 
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In einem Wahllokal in einer Grazer Umlandgemeinde südlich von Graz wurde das Wahllokal vorsorglich aus einem am Sonntag geöffneten Gasthaus in einen Container verlagert. Da durften die Wahlberechtigten nur einzeln eintreten, alle trugen Masken, schilderte ein Wähler. Man wurde gebeten, einen Mundnasenschutz zu tragen und sich die Hände zu desinfizieren. Kugelschreiber und Masken lagen zur Entnahme auf. "Alles war super vorbereitet", so der Wähler zur APA.
 
Unter den Spitzen-Politikern des Landes hatte als einzige Sandra Krautwaschl von den Grünen am Sonntag gewählt. Die anderen Partei-Chefs sind entweder in Graz zu Hause, und da wurde ja nicht gewählt, oder sie hatten wie SPÖ-Parteivorsitzender Anton Lang schon per Wahlkarte die Stimme abgegeben. Krautwaschl twitterte kurz vor Sonntagmittag: "Meine Stimme ist drinnen. Heut kommt's auf jede einzelne Stimme für Klimaschutz und Zusammenhalt in eurer Gemeinde an. Bitte geht wählen!!"
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