Regierungserklärung

Stocker: "Alle sind über ihren Schatten gesprungen"

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Die neue Dreierkoalition stellt sich am Freitag im Nationalrat vor - der neue Kanzler Christian Stocker betont die Wichtigkeit von Kompromissen.

Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) hat seine Regierungserklärung am Freitag im Nationalrat dazu genutzt, um den Kompromiss zu loben. Ein Kompromiss sei keine Niederlage, "sondern ein Erfolg für das ganze Land". Diese "vielleicht schwierigste" Regierungsbildung sei nur möglich gewesen, "weil alle drei Parteien über ihren Schatten gesprungen sind", so Stocker in seiner Rede.

Das Programm der Dreierkoalition sei "eine Mischung aus Bewährtem und Neuem", erklärte der neue Kanzler. Bewährt habe sich in der Vergangenheit in den entscheidenden Momenten der Republik der Konsens der konstruktiven Kräfte, sagte Stocker und verwies auf die Zusammenarbeit zwischen ÖVP und SPÖ nach Ende des Zweiten Weltkriegs, als Wegbereiter des Wirtschaftswunders und des Beitritts zur Europäischen Union.

Der Kanzler brach auch eine Lanze für die Sozialpartnerschaft als "österreichisches Unikat auf der Weltbühne", mit dem Konflikte zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern von der Straße an den Verhandlungstisch verlegt wurden. Neu sei die Konstellation im Dreierformat, wodurch die Koalition stabiler und breiter werde und einen zusätzlichen Blickwinkel erhalte.

Regierung steht vor "historischen Herausforderungen"

Stocker sprach von historischen Herausforderungen, vor denen die neue "Regierung der Mitte" stehe, angesichts der schwierigen Budgetsituation und der geopolitischen Lage. Aus dem Regierungsprogramm betonte der ÖVP-Chef insbesondere den Kampf gegen die illegale Migration und den Missbrauch des Asylsystems, die Stärkung von Innerer Sicherheit und Landesverteidigung, die Stärkung des Wirtschaftsstandorts, die Unterstützung der Landwirtschaft und der Familien durch leistbaren Wohnraum und gute Bildung sowie eine klare proeuropäische Ausrichtung.

Enger ist es nun auf Regierungsbank

Regierungsbank
© Parlament
× Regierungsbank

Die neue Regierung präsentierte sich bei der Sondersitzung erstmals den Abgeordneten des Nationalrats. Der Medienandrang war dementsprechend groß, ebenso auf der Besuchergalerie, wo unter anderem Bundespräsident Alexander Van der Bellen und dessen Vorgänger Heinz Fischer die Regierungserklärung verfolgten. Eng war es auch auf der Regierungsbank. Um die nunmehr 14 Ministerinnen und Minister sowie 7 Staatssekretäre unterzubringen, mussten die bisherigen Stühle durch schmalere ersetzt werden.

Zu Beginn der Nationalratssitzung wurden insgesamt zwölf infolge der Regierungsbildung nachgerückte Abgeordnete angelobt. Für vier der sechs ÖVP-Abgeordneten - Rudolf Taschner, Irene Neumann-Hartberger, Friedrich Ofenauer sowie Johann Weber - war es ein Comeback in den Nationalrat, neu sind Thomas Elian und Jakob Grüner. Bei der SPÖ rückten Muna Duzdar und Elisabeth Feichtinger als bekannte Gesichter, Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim und Manfred Harrer als Neulinge nach. Erstmals als Abgeordnete eingezogen sind auch die beiden pinken Nachrücker Janos Juvan und Ines Holzegger. 

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Kanzler und Vize

Babler und Stocker zeigen, auf der Regierungsbank eng aneinander gerückt, gutes Einvernehmen. © APA/HELMUT FOHRINGER

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"Seit Montag müssen sich die Österreicher nicht mehr um ihre Regierung sorgen, seit Montag haben sie eine Regierung, die für sie sorgt"

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"In den letzten Jahren hat es Krisengewinner gegeben", donnert Babler. Er sagt: "Banken, Stiftungen, Immo- und Energie-Riesen haben sich in den letzten Jahren zurückgelehnt. Viel Geld verdient. Aber als breite Schultern nicht mitangepackt. Alleine mit der Bankenabgabe werden wir heuer und nächstes Jahr eine Milliarde Euro ins Budget holen."

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Stocker endet nach 31 Minuten: "Ein besseres Österreich"

Relativ abrupt ist es auch schon vorbei: "Wir haben uns nicht wechselseitig auf Minimalkompromisse herunter verhandelt, sondern die Prioritäten aller Parteien zu einem gemeinsamen Programm vereint. Diesen Geist des Kompromisses, des gegenseitigen Verständnisses werde ich als Bundeskanzler in der Regierung aufrechterhalten. Es wartet mehr als genug Arbeit auf uns. wenn wir aber weiter nach dem Prinzip vorgehen „nicht wir gegeneinander“, „sondern wir gemeinsam für Österreich“, dann bin ich optimistisch, dass wir am Ende der Legislaturperiode in einem noch besseren Österreich leben." Stockerhat nur etwas mehr als eine halbe Stunde gesprochen.

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Nur ein Satz zum Klimaschutz

Stocker bekennt sich zwar zum Klimaschutz., aber zu einem "ohne Verbote und ohne, dass man den Menschen vorschreibt, was sie zu tun haben."

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ÖVP-Zielgruppen werden gestreichelt

Jetzt geht Stocker die ÖVP-Zielgruppen durch, die Wirtschaft und die Bauern, beide würden von der Entbürokratisierung profitieren.

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Mission Vorwärts und Skyshield

Stocker bekennt sich zum Ausbau des Bundheeres zur "Mission" Vorwärts und zu Skyshield - seine Botschaft: Mit der FPÖ wäre das nicht gegangen.

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"Alle müssen unsere Sprache Lernen"

"Wer bei uns leben will, muss unsere Sprache erlernen", so Stocker zur Integration. Der Familiennachzug werde gestoppt, es komme "zum Schutz junger Mädchen" ein Kopftuchverbot. Sozialleistungen würden während einer Integrationszeit gekürzt. Auch das Thema Sicherheit nennt Stocker, man habe sich auf eine "verfassungsmäßige Gefährderüberwachung" geeinigt. Stocker dankt der SPÖ und den Neos. "Ihr seid uns weit entgegengekommen."

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"Brutaler Angriffskrieg"

Schuld an der aktuelle Krise sei der brutale Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Ein Prozent weniger Wachstum bedeutet ein halbes Prozent mehr Defizit."

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Koalition der konstruktiven Kräfte

Stocker betont jetzt erneut, dass man in der Regierung "das erste Mal zu dritt" sei - und dass es sich um eine Koalition "der konstruktiven Kräfte" handle. Er gehe bewusst auf jene zu, die die Opposition gewählt haben. "Es geht um Rot-Weiß-Rot - ich lade alle ein, mitzuarbeiten."

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"Es gibt noch Verwundungen" - Stocker lobt das "gemeinsame Bier".

Stocker gibt nach Corona zu. "Es gibt Verwundungen". Man müsse aber weiter miteinander reden". Dabei helfe es, dass er, Babler und auch Meinl-Reisinger aus der Kommunalpolitik kommen. "Das gemeinsame Bier ist hier nicht das Schlechteste".

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"Haben wir mehr Optimismus"

""Haben wir mehr Optimismus, mehr Selbstvertrauen", sagt Stocker und kommt jetzt zum Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre. Auch hier habe es ein Duo gegeben, nämlich Julius Raab und Bruno Bittermann. Man müsse "die Herausforderungen von heute angehen, um den Menschen eine Zukunft zu geben", so Stocker. Und auch den EU-Beitritt habe ein Duo - Alois Mock und Brigitte Ederer - vorangetrieben.

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Stocker beschwört den Geist Figls

Stocker betont erneut, wie wichtig Kompromisse sind und ruft die erste Regierung von Figl und Schärf in Erinnerung. Die Herausfordeurungen von heute seien nicht so groß - der Geist müsse aber dasselbe sein.

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Stocker streicht die Kompromisse hervor - und lobt VdB und Babler

Der Kanzler betont, dass alle drei Parteien aufeinander zugegangen und über ihren Schatten gesprungen seien. Stocker lobt auch den Bundespräsidenten, der nie die Ruhe verloren und immer das Ziel - eine neue Regierung - im Auge gehabt hat. Und: Stocker bedankt sich auch bei Babler, man sei einander in den Verhandlungen näher gekommen. "Diese Regierungsbildung war nur möglich, weil alle drei Parteien über ihren Schatten gesprungen sind. Weil wir verstanden haben, dass ein Kompromiss keine Niederlage ist. Sondern ein Erfolg für das ganze Land."

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Jetzt startet Stocker seine Erklärung

Vor dem neue Kanzler ist ein Pult aufgestellt -

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jetzt startet Stocker.

 09:11

Gedrängel auf der Regierungsbank?

Statt 18 sitzen 21 auf der Regierungsbank. Das Gedrängel ist nicht so schlimm - es sind ja keine Dicken dabei. Rosenkranz unterbricht für Fotografen die Sitzung.

Regierungsbank

Es geht aber gleich weiter

 09:07

Rosenkranz eröffnet die Sitzung - es geht los

Nach der Begrüßung durch den Nationalratspräsidenten geht es los. Zunächst werden jene Abgeordneten angelobt, die für die Regierungsmitglieder nachrücken. Unter ihnen Muna Duzdar (SPÖ) oder Rudolf Taschner (ÖVP).

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Stocker nimmt Aufstellung...

... und der Saal füllt sich. Der neue Kanzler hat bereits Aufstellung genommen. Auf der Ministerbank wurden jetzt die Sessel des alten Parlaments hervorgekramt; sie sind schmäler, sonst hätten nicht alle Platz gehabt.

 09:00

Babler: "Das tut schon etwas mit einem"

Der neue Vizekanzler Andreas Babler zeigt sich vor der Sitzung im ORF sichtlich gerührt: "Das tut schon etwas mit einem." Auch die neue Außenministerin Beate Meinl-Reisinger ist sichtlich bewegt: "Das ist schon etwas Besonderes, da auf der anderen Seite zu sitzen, ich werde das mit großem Respekt vor dem Parlament tun."

 08:56

Edtstadler: Froh. dass es Stocker ist - und doch nicht Kickl

Die Abgeordneten strömen ins Plenum, unter ihnen die bisherige EU-Ministerin Karoline Edtstadler: Sie sei froh, dass Christian Stocker Österreich in Brüssel vertrete - "und nicht irgendwer anders". Gemeint ist natürlich FPÖ-Chef Herbert Kickl.

 08:38

Darum wird es heute gehen

Etwas mehr als fünf Monate nach der Nationalratswahl stellen Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP), Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) ihr Regierungsprogramm für die kommenden fünf Jahre sowie das neue Regierungsteam in einer Sondersitzung des Nationalrats vor. Auch ein umfangreiches Gesetzespaket mit ersten Maßnahmen zur Budgetsanierung soll laut Parlamentskorrespondenz beschlossen werden.

 08:36

Willkommen zum oe24-LIVE-Ticker zur Nationalratssitzung!

Heute kommt der Nationalrat zur ersten Sitzung unter der neuen Regierung zusammen. Wir berichten LIVE!