Vor seinem zweiten Strafprozess bettelt der ehemalige Vizekanzler und FPÖ-Chef HC Strache auf YouTube um Spenden.
Ab 7. Juli muss sich HC Strache erneut wegen Bestechlichkeit am Wiener Landesgericht für Strafsachen verantworten. Er soll dem mitangeklagten oberösterreichischen Immobilien-Unternehmer Siegfried Stieglitz einen Aufsichtsratsposten in der Asfinag verschafft haben, wofür laut Anklage eine Spende an einen FPÖ-nahen Verein für den Bestellvorgang mit ausschlaggebend war. Bereits im August 2021 war Strache nicht rechtskräftig wegen Bestechlichkeit zu einer bedingten Haftstrafe von 15 Monaten verurteilt worden – im ersten Prozess ging es um den Prikaf-Skandal.
Wie bereits in der Vergangenheit wirbt Strache auch vor diesem Prozess bei seinen Fans um Spenden. Auf seinem jüngst gegründeten YouTube-Kanal ruft Strache auf: "Bitte unterstützt meine politische Arbeit für unsere Freiheit, eine soziale Heimat, den Einsatz für Grundrechte, sowie für die Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt, als auch den Kampf und die Aufklärung gegen die gezielte Verleumdung gegen meine Person und für die anwaltlichen Verfahren - wer unterstützen will, kann einen Spendenbeitrag leisten. Ich danke euch für euer Interesse und jedem einzelnen Unterstützer!"
Strache forderte Bettelverbot in Wien
Strache war bereits in der Vergangenheit in Kritik geraten, da er seine Facebook-Anhänger wiederholt um finanzielle Unterstützung für seine Prozesskosten angebettelt hatte – wollte der Ex-Vizekanzler in den vergangenen Wahlkämpfen doch vehement gegen die Bettelmafia vorgehen. Auch forderte Strache ein Bettelverbot in Wien. Nun muss der Politiker selbst die Hand aufhalten, um seine Anwaltskosten zu stemmen.