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Vizekanzler im Interview

Strache: "Gebe mir selbst einen guten Zweier"

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Der FPÖ-Vizekanzler will eine „Hausordnung“ für Asylwerber und nennt das Heer als Beispiel. 

Wien. Sein erstes Jahr als Vizekanzler hat FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache absolviert. Im Interview mit oe24.at zieht er Bilanz über die bisherige Arbeit der türkis-blauen Koalition, tritt für neue Regel im Asyl­wesen ein und schildert seine bevorstehenden Vater-Freuden.

Strache im Interview mit Wolfgang Fellner

oe24.TV: Sie feiern ein Jahr türkis-blaue Regierung. Wie werden Sie das Klima beschreiben?

Heinz-Christian Strache: Natürlich muss man festhalten, dass Bundeskanzler Kurz und ich uns gut verstehen. Da passt die Chemie, da wird auf Augenhöhe respektvoll miteinander umgegangen. Das ist eine ­wesentliche Grundvoraussetzung, dass die Zusammenarbeit funktioniert.

oe24.TV: Ist es Freundschaft?

Strache: Man kann nicht sagen Freundschaft. Eine pro­fessionelle Zusammenarbeit, in der aber eine Vertrauensbasis gegeben ist.

oe24.TV: Anders als die Schüssel-ÖVP, die die FPÖ immer ausgetrickst hat?

Strache: Damit man ausgetrickst werden kann, gehören immer zwei dazu.

oe24.TV: Welche Schulnote würden Sie als neuen Vizekanzler sich geben?

Strache: Natürlich haben wir den Anspruch, nie ganz zufrieden zu sein. Wir sind ja Perfektionisten. Ich würde sagen, das ist ein guter Zweier.

oe24.TV: Eine provokante Frage: Heuer 43 ermordete Frauen, einige von Ausländern. Zuletzt eine 16-Jährige von einem afghanischen Flüchtling, ist die FPÖ-Asylpolitik gescheitert?

Strache: Nein, denn wir haben letztes Jahr von SPÖ-Kanzlern eine Entwicklung übernommen, wo man rechtswidrig Hunderttausende ins Land gelassen hat. Das arbeiten wir jetzt auf und es ist uns gelungen, in diesem Jahr über zehntausend straffällige Asylwerber und rechtswidrige aufhältige Personen konsequent des Landes zu verweisen. Allein bei Abschiebungen haben wir ein Plus von 47 %. Das zeigt, das geht in die richtige Richtung.

oe24.TV: Parteikollegen wie Gudenus fordern an­gesichts des Messermordes in Steyr ein Ausgangsverbot für Asylwerber ab 20 Uhr. Ist das auch Ihre Meinung?

Strache: Das nennt sich dann Hausordnung und nicht Ausgangsverbot. Aber ja, es wäre vernünftig, in einer Hausordnung klar und deutlich festzulegen, dass es den Herrschaften ab 20 Uhr nicht mehr möglich sein soll, da einfach ein und aus zu gehen. Wir wissen, dass einige Gruppen, etwa Afghanen, mit viel Gewalt agieren. Messer­stechereien und Gewalt gegen Frauen haben zugenommen. Da hat man eine Verantwortung. Da hat Landesrat Waldhäusl nicht zu Unrecht gesagt, dass das nicht nur brave Kinder sind, sondern Jugendliche, die auffällig geworden sind, und wo da und dort auch Straftaten zu befürchten sind.

oe24.TV: Dann müssten Sie aber durchsetzen, dass alle Asylwerber im Verfahren in Bundesheime kommen...

Strache: Das ist ja das Ziel und wird gerade vorbereitet. Wer in einem Asylverfahren ist, soll in Bundesbetreuung kommen, wo die staatliche Verantwortung auch sichergestellt wird. Solange ein Verfahren nicht abgeschlossen ist, sollen sie unter staatlicher Aufsicht stehen – nicht mit Ausgangssperre, aber mit Hausordnung.

oe24.TV: Sie werden in wenigen Tagen Papa. Sie bleiben dann beim Baby zu Hause?

Strache: Ich werde einen Papamonat machen. Ich will in diesen ersten vier Wochen bei meiner Frau und unserem Kind sein, denn das ist eine ganz wesentliche Phase. 

oe24.TV: Sie verschwinden dann ab Weihnachten einen ganzen ­Monat von der Bildfläche?

Strache: Ganz wird es wohl nicht gelingen. Es wird da und dort einzelne Termine geben, die ich nicht absagen kann, aber in der Regel wird mich Norbert Hofer vertreten.

oe24.TV: Aber Windeln wechseln werden Sie schon...

Strache: Das werde ich natürlich machen.

oe24.TV: Erfahrung haben Sie ja schon durch Ihre zwei Kinder.

Strache: Ich habe damals auch Windeln gewechselt und meine Kinder in den Schlaf gesungen. Aber es war schon so, dass ich aufgrund meiner ­Arbeitssituation leider zu wenig Zeit gehabt habe, gerade in der Anfangsphase. Das tut ­einem besonders weh und das möchte ich jetzt besser machen.

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