In Wien

Strache trifft umstrittenen Serben-Führer Dodik

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Vizekanzler soll Dodik dabei auch seine Unterstützung ausgesprochen haben.

Knapp zwei Wochen vor den bosnischen Wahlen hat Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) den umstrittenen Präsidenten der Republika Srpska, Milorad Dodik, zu einem Gespräch in Wien empfangen und ihm dabei Medienberichten zufolge auch seine Unterstützung ausgesprochen. "Wir wünschen dem Herrn Präsidenten viel Erfolg bei diesen Wahlen", wurde Strache vom staatlichen Sender RTRS zitiert.

Unterstützung

Der Wien-Besuch Dodiks war die Topmeldung der Hauptnachrichtensendung "Dnevnik 2" am Montagabend. Demnach habe der FPÖ-Vorsitzende seinem bosnischen Gesprächspartner insbesondere Unterstützung bei Infrastrukturprojekten zugesagt. Außerdem sei bei dem Treffen, an dem auch FPÖ-Klubchef Johann Gudenus teilnahm, die Übereinstimmung in der Migrationspolitik unterstrichen worden. Gudenus bezeichnete Dodik in diesem Zusammenhang als "starken Partner", der sich gegen Migration und die Ausbreitung des radikalen Islam in der Region einsetze. Bosnien-Herzegowina ist in den vergangenen Monaten zum neuen Flüchtlingshotspot am Balkan geworden. Nach der Abriegelung alternativer Routen versuchen Migranten, über Bosnien nach Mitteleuropa zu gelangen.
Milorad Dodik
© Reuters
 

Bekenntnis zu Gesamtstaat

Gudenus hatte im Jänner scharfe Kritik einstecken müssen, weil er zu den Feiern des verfassungswidrigen "Nationalfeiertags" der Serbenrepublik nach Banja Luka gereist war, um dort einen Orden für sich und im Namen Straches anzunehmen. Strache musste kurz darauf ein öffentliches Bekenntnis zum Gesamtstaat Bosnien-Herzegowina ablegen, nachdem er dem bosnisch-serbischen Fernsehsender in einem Ende September ausgestrahlten Interview gesagt hatte: "Der Republika Srpska sollte die Möglichkeit der Unabhängigkeit gegeben werden. Ich würde gerne wissen, warum die Internationale Gemeinschaft auf ein multiethnisches Bosnien und Herzegowina insistiert. Das heutige Bosnien und Herzegowina kann nicht funktionieren. Die Internationale Gemeinschaft schützt einen künstlich kreierten Staat mit Gewalt, was nicht dem Wunsch der Menschen in diesem Staat entspricht."
 
Dodik fordert die gesamtstaatlichen Behörden und die internationale Gemeinschaft seit Jahren mit seinem Unabhängigkeitskurs heraus. Bevorzugte Zielscheibe des bosnisch-serbischen Präsidenten ist der österreichische Diplomat Valentin Inzko, der als internationaler Beauftragter über die Einhaltung des Friedensvertrags von Dayton wacht.
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