Rot-türkiser Deal? FPÖ wetterte

Streit um Innenminister entschieden

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Wild umstritten war offenbar der Posten um den Innenminister – am Wochenende kursierten viele Name.  

Die Suche nach einem Innenminister gestaltete sich als besonders schwierig. Wäre es nach der ÖVP gegangen, hätte Interims-Innenminister Eckart Ratz im Amt bleiben sollen. In der Gerüchte-Küche tauchte aber auch der Name des SPÖ-nahe Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl auf. Schließlich wurde Oberösterreichs Polizeichef Andreas Pilsl genannt. Angeblich habe es sogar Überlegungen gegeben, Pilsl als ÖVP-nahen Minister und Pürstl als SPÖ-nahen Staatssekretär im Innenministerium zu installieren.

 

FPÖ wetterte gegen Pilsl

Die FPÖ hatte sich noch am Sonntagnachmittag öffentlich gegen eine - medial kolportierte - Besetzung des Innenministeriums mit dem oberösterreichischen Landespolizeidirektor Andreas Pilsl gestellt. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker erklärte in einer Aussendung, Pilsl sei ein "Strasser-Mann und Kandidat der alten schwarzen BMI-Netzwerke".
 
Dass der Landespolizeidirektor (laut Medienberichten) als neuer Innenminister gehandelt wird, mache die "wahren Interessen der ÖVP seit dem Bekanntwerden des Ibiza-Videos immer deutlicher sichtbar", meinte Hafenecker. "Erst ging es der ÖVP einzig und allein um den Kopf von Herbert Kickl und darum, dass das Innenministerium unbedingt wieder in schwarze Hände kommt. Jetzt will sie dort einen Mann installieren, der mittendrin war, als die schwarzen Netzwerke geknüpft wurden und - unter Strasser, Platter und Prokop - vom Kabinett aus an der schwarzen Einfärbung des Ministeriums und der Polizei maßgeblich beteiligt gewesen sein dürfte", so Hafenecker.
 

Hafenecker vermutete VP-Plan zur "Rückeroberung des BMI"

Pilsl sei in seinen Posten in Oberösterreich "gehievt" worden, "obwohl er die sonst für Landespolizeidirektoren vorgesehene Qualifikation eines abgeschlossenen Jus-Studiums nicht aufweist", erklärte der FPÖ-Generalsekretär. Auch das sei ein "Indiz für seine tiefe Verankerung in den höchsten Machtzirkeln der schwarzen BMI-Ära".
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