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Wegen Grönland-Sager

"Tagesschau" blamiert FPÖ-Chef Strache

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In der Debatte über den Klimawandel soll Strache falsche Behauptungen aufgestellt haben.

Am Pfingstsamstag behauptete FPÖ-Chef HC Strache in einer Debatte über den Klimawandel im Ö1-"Mittagsjournal" als Gast bei Edgar Weinzettl Folgendes: "Grönland war einmal ein grünes Land, mit Weinanbau." Diese Legende taucht immer wieder auf, die "Tagesschau" widmete sich deshalb diesem Thema und bewertete Straches Aussage als falsch. Grönland sei seit mindestens 100.000 Jahren mit Eis bedeckt.

Auch in milderen Perioden sei Grönland nicht eisfrei gewesen, darüber hinaus gebe es keine Belege für einen Weinanbau durch die Wikinger, so die Nachrichtensendung der ARD auf Facebook.

Das Grönland-Beispiel brachte der FPÖ-Chef im Zusammenhang mit einem Lob für den neuen US-Klimakurs. "Die Erde erlebt seit ihrem Bestehen einen permanenten und natürlich verursachten Klimawandel. Von der Eiszeit zur Erderwärmung und retour, in unterschiedlichen Zyklen über Jahrtausende hinweg", schrieb er auf Facebook.



Der behauptete Weinanbau in Grönland sollte dies wohl untermauern. Doch die Insel war laut Tagesschau vor mindestens 100.000 Jahren das letzte Mal eisfrei – zu dieser Zeit war sie noch gar nicht besiedelt. Außerdem sei es höchst zweifelhaft, dass es auf Grönland (auch in der milderen Periode) jemals warm genug war, um Weinreben zu ziehen.

Auch der altnordische Name der Küsten Grönlands und Nordamerikas, "Vinland", muss nicht unbedingt mit Weinland übersetzt werden. Auch Wiesen- oder Weideland wären mögliche Bedeutungen. "Die Behauptung von FPÖ-Chef Strache ist wenig plausibel und nicht belegt", schließt die "Tagesschau" ihren Bericht.

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