Strache stehe kurz davor, eine Entscheidung zu treffen. Sein Nachfolger soll ihm dabei einen Tauschhandel vorgeschlagen haben.
Offiziell ist Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bereits EU-Mandatar. Die Bundeswahlbehörde wies ihm sein Mandat schon zu. Parteichef Norbert Hofer traf heute aber mit Strache zusammen und versuchte, an ihn zu appellieren, „alles zu tun, damit die FPÖ ein gutes Wahlergebnis hat“. Im Klartext: Nach dem Ibiza-Skandal würde ein Strache in Brüssel den FPÖ-Nationalratswahlkampf verhageln, er solle verzichten. „Ich glaube, dass er eher zum Verzicht tendiert“, sagte Hofer in der "ZiB2".
Um versöhnlich nachzulegen: „Wenn er das Mandat annimmt, wird er Teil der FPÖ-Fraktion.“ Allen Fragen nach einem Parteiausschluss wich Hofer geflissentlich aus.
Nach dem Treffen zeigte sich Hofer mit dem Verlauf mehr als zufrieden. Es war ein gutes Gespräch in professioneller Atmosphäre. Heinz Christian Strache steht kurz davor, eine Entscheidung hinsichtlich der Annahme seines Mandates im Europäischen Parlament zu treffen", so der FPÖ-Chef.
Wahlkampf
Hofer wollte Strache eine Art Tauschhandel anbieten: Strache verzichtet auf das EU-Mandat, wird dafür Spitzenkandidat für die Wien-Wahl 2020. Strache, der zunächst das EU-Mandat annehmen wollte, tendiert dem Vernehmen nach dazu, seiner Familie wegen in Wien zu bleiben.
Darauf ging Hofer nach dem Gespräch nicht ein. "Spätestens am Montag wird Heinz-Christian Strache dazu eine persönliche Erklärung abgeben", sagte er.