Der Spieß hat sich umgedreht: Philippa will jetzt „unbeeinflusst und in Ruhe“ nachdenken.
Wien. Zuerst ließ die FPÖ Philippa Strache zappeln – nun ist die Frau des Ex-Parteichefs an der Reihe. Sie will sich bis zum 16. Oktober – der offiziellen Frist – mit der Entscheidung Zeit lassen, ob sie ihr Nationalratsmandat annimmt oder nicht. Die Wiener FPÖ hatte ja versucht, ihr durch einen Kniff selbiges zu verwehren, scheiterte aber an einem juristischen Detail. Die Wahlbehörde entschied schließlich, dass Strache ins Parlament einziehen darf, wenn sie will.
Als Abgeordnete verdient sie fast so viel wie bisher
Diesbezüglich hält sich die Ex-Tierschutzbeauftragte der FPÖ aber bedeckt. Sie wolle „im Lichte des ihr in den vergangenen Tagen gegenüber zum Ausdruck gebrachten diffamierenden Verhaltens“ in Ruhe entscheiden, ob „unter den gegebenen Umständen“ eine konstruktive Arbeit im Parlament „mit der Aussicht auf Erfolg“ möglich sein wird, ließ sie über ihren Anwalt ausrichten. Gemeint ist, dass die FPÖ Strache aus dem Klub schmeißen und sie so zur wilden Abgeordneten machen will. Die fehlende Klubstruktur würde ihr die Arbeit zwar erschweren, aber immerhin würde sie dann fast so viel verdienen (8.931 Euro brutto) wie bisher als Social-Media-Beauftragte der FPÖ. Von der Partei, die sie jetzt freilich feuert, erhielt sie bislang 9.500 Euro.
Sollte Strache, die die FPÖ ja wegen der Spesenaffäre um ihren Mann loswerden wollte, verzichten, zieht übrigens Markus Tschank (FPÖ) ein, gegen den noch in der Ibiza-Causa ermittelt wird. Es gilt die Unschuldsvermutung.