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Wahl-Beben in Tirol: MFG legt zu, Verluste für ÖVP & FPÖ

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Die Impfgegner räumen in Tirol ÖVP und FPÖ ab. 

Tirol stand am Sonntag im Zentrum der heimischen Innenpolitik: Dort fanden die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt. Und die ÖVP von Landeshauptmann Günther Platter bekam die Quittung für die Bundespolitik präsentiert: In Kramsach verbuchte die ÖVP ein Minus von 14,38 %, auch in Ems (–11,4 %) und Imst (–10,5 %) sah es düster aus.

Besonders bitter: In Platters Heimatgemeinde Zams hatte sogar die SPÖ die Nase vorne. Die in Tirol beschlossene Impfpflicht und zahlreiche ÖVP-Skandale der letzten Monate forderten ihren Tribut. Das bringt neben dem Landeshauptmann selbst nun auch die bundesweite Volkspartei in die Bredouille.

 

Impfgegner-Partei MFG Wahlsieger des Abends

Eine weitaus erfreulichere Wahl-Party feierten die Neulinge: Nach dem Wahlsieg bei den OÖ-Wahlen triumphierte die Impfgegner-Partei MFG nun auch in den Tiroler ­Gemeinden. Sie schaffte in fast allen Gemeinderäten, in denen sie angetreten war, den Einzug. In Maria­stein erreichte die MFG sogar 28 %.

„Ich glaube nicht, dass sie alles über den Haufen werfen werden“, ätzte der Tiroler ÖVP-Chef Platter noch bei seinem Gang zur Wahlurne über die Impfgegner. Ihre Ergebnisse, allen voran in den größeren Gemeinden, können sich aber sehen lassen.

Auch die FPÖ verlor stark an die Impfgegner: In Imst überholte die MFG (7,1 %) beim ersten Antritt die Blauen (5,6 %) im Rennen um den Gemeinderat. Ein Trend, der sich in vielen Tiroler Gemeinden zeigte.
  

oe24 berichtet LIVE über die spannende Wahl

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 20:13

ÖVP-Lintner muss in Schwaz in Stichwahl. Herbe Verluste auch für FPÖ.

Die ÖVP verliert in Schwaz 11 Prozent, die FPÖ 16 Prozent, die SPÖ gewinnt fast 10 Prozent. Die MFG erhält 6 Prozent der Stimmen und erhält ein Mandat im Gemeinderat.

 20:08

MFG mit beachtlichen Ergebnissen

Mit Stand 19.30 Uhr scheiterte man lediglich in den drei Schwazer Gemeinden Eben am Achensee, Fügen und Mayrhofen. Besonders dort, wo wenige Listen antraten, konnte die MFG teils beachtliche Wahlerfolge einfahren. So kam die junge Partei in der Kufsteiner 458-Seelen-Gemeinde Mariastein auf beachtliche 27,82 Prozent und stellt künftig drei Mandate. Mehr als 20 Prozent - und damit auch jeweils drei Mandate - erzielte die MFG auch in den Gemeinden Buch in Tirol (Bezirk Schwaz) und Angerberg (Bezirk Kufstein). Nicht ganz 20, aber 19,54 Prozent, und damit auch drei Mandate ergatterte sie in der Kufsteiner Gemeinde Schwoich. Drei Mandate waren es auch in Ebbs (ebenfalls Bezirk Kufstein).

 19:48

Nächste Klatsche für ÖVP

Die Volkspartei verliert in Lienz 11 Prozent. Elisabeth Blanik führt weiter die stärkste Bewegung in Lienz an. Ihre „Sozialdemokratische Partei Österreichs“ kam auf 36,3 Prozent der Stimmen. Die MFG erhält über 10 Prozent.

 19:02

Spannendes Bürgermeister-Duell in Hall

In Hall wird die Nachfolge von Bürgermeisterin Eva Maria Posch (ÖVP) in einer Stichwahl zwischen Werner Hackl von der ÖVP und Christian Margreiter von „Für Hall“ entschieden. Im ersten Wahlgang erhielt Hackl 30,99 Prozent, Margreiter 29,23 Prozent. Die MFG erhielt ein Mandat.

 18:50

Kufsteiner Bürgermeister muss in Stichwahl gegen NEOS

In Kufstein verliert die ÖVP bei der Gemeinderatswahl mehr als 7%. Die MFG kommt hier auf 11,5%.

 18:32

Kitzbüheler ÖVP verliert an Zustimmung

Der seit 2004 amtierende Klaus Winkler (ÖVP) konnte sein Amt mit 51,15 Prozent gerade noch bestätigen. Er verlor bei Bürgermeisterwahl acht Prozentpunkte. Seine Liste bekam nur noch 45,52 Prozent der Stimmen, bei der letzten Wahl waren es noch 49 Prozent.

 18:24

Rote Schlappe in Wörgl, ÖVP-Kandidat voran

 18:21

Stichwahl in Kirchberg, Starke Verluste für FPÖ

Erst bei der Stichwahl wird entschieden, ob Helmut Berger weiter Bürgermeister in Kirchberg in Tirol bleibt oder ob ihn in diesem Amt Peter Schweiger folgt. Die MFG erhielt über 13 Prozent der Stimmen, die FPÖ verliert wiederum 13 Prozent.

 18:19

Zirl: Öfner bleibt Bürgermeister

Thomas Öfner bleibt eine weitere Periode Bürgermeister in Zirl. Er wurde mit 55,68 Prozent der Stimmen gewählt. Seine Widersacherin Iris Zangerl-Walser (ÖVP) bekam nur von 23,98 der Wählerinnen und Wähler Zuspruch.

 17:46

Platters Heimatgemeinde Zams wird rot

In Zams, der Heimatgemeinde des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter (ÖVP), haben sich die Wählerinnen und Wähler für Benedikt Lentsch von der SPÖ-Liste „Unser Zams“ als Bürgermeister entschieden. Lentschs Liste erreichte zudem mit 50,95 Prozent knapp die Mehrheit im Gemeinderat.

 17:40

ÖVP verliert mehr als 10 Prozent in Imst +++ Platters Heimatgemeinde Zams wird rot

 17:39

Ältester Bürgermeisterkandidat geht leer aus

Unterdessen wird Tirol künftig keinen 96-jährigen Bürgermeister aufweisen. Denn Walfried Reimeir, der sich in Steinach am Brenner um den Bürgermeistersessel bewarb, kam nur auf 3,86 Prozent. Den Sieg trug mit 60,09 Prozent ÖVP-Landtagsabgeordneter Florian Riedl davon, der sich zum ersten Mal um das Bürgermeisteramt bewarb.

 17:28

Imster Bürgermeister muss in Stichwahl

In der Bezirkshauptstadt Imst hat sich Stefan Weirather mit seiner Bürgermeisterliste „Alle für Imst“ bei den Gemeinderatswahlen zwar durchgesetzt, hat aber im Vergleich mit der Wahl vor sechs Jahren deutlich verloren.

 17:23

Ebbs: ÖVP verliert mehr als 11 Prozent gewinnt 12 Prozent

Starke Verluste für die Volkspartei, in Ebbs kommt sie auf nur noch auf 61, 14 Prozent (2016: 72,56 Prozent)

 17:19

Wahlschluss

Um 17 Uhr haben die letzten Wahllokale geschlossen.

 17:17

ÖVP verliert 14 Prozent in Kramsach

 17:11

Fast 90 Prozent für Ernst Schöpf in Sölden

Seit 1986 ist Ernst Schöpf Bürgermeister der Ötztaler Gemeinde Sölden, und er bleibt das weiter. Der längstdienende Bürgermeister in Tirol konnte sich mit 88,66 Prozent gegen MFG-Kandidatin Nicole Maria Klotz deutlich durchsetzen.

 16:57

Stichwahl in Mayrhofen, MFG ohne Mandat

Die amtierende Bürgermeisterin Monika Wechselberger muss in die Stichwahl. Sie erhielt im ersten Wahlgang 43,93 Prozent der Stimmen, Hans Jörg Moigg 43,17 Prozent. Die MFG erhielt 4,89 Prozent.

 16:44

Inzing: MFG holt Mandat, FPÖ fliegt raus

Die impfkritische Partei erhielt 7,53 Prozent der Stimmen.

 16:41

MFG erhält drei Mandate in Angerberg

Die Partei erhielt 22,76 Prozent der Stimmen.

 16:38

Die meisten Wahllokale sind geschlossen

Die Auszählungen laufen auf Hochtouren.

 16:00

Nächster Erfolg für MFG

Die Impf-Gegner kamen auch in Brixlegg auf 14 Prozent der Stimmen und ziehen damit in den Gemeinderat ein.

 15:56

Dornauer wiedergewählt

Tirols SP-Chef Georg Dornauer wurde in Sellrain als Bürgermeister wiedergewählt. Er war der einige Kandidat auf den Ortschef-Sessel. Doch auch mit seiner Liste "WIR Sellrainer - Bürgermeisterliste Dr. Georg Dornauer" konnte er gegenüber dem letzten Mal kräftig zulegen. Sie erhielt neun der insgesamt 13 zu vergebenden Mandate und kam auf 67,20 Prozent (2016: 35,59 Prozent). Allerdings waren damals drei statt nunmehr zwei Listen angetreten.

 15:43

28 Prozent für MFG

In Mariastein (Bezirk Kufstein) kam die MFG auf beachtliche 28 Prozent der Stimmen. Allerdings standen in dem kleinen Ort auch nur zwei Listen zur Wahl.

 15:38

Warten auf Städte

Um 15.00 Uhr schloss bereits ein Großteil der Wahllokale, bis dahin waren etwas mehr als 100 von 273 Gemeinden ausgezählt, darunter vor allem kleinere Gemeinden. Aus den größeren Orten wurden noch keine Ergebnisse gemeldet.

 14:49

Erster NEOS-Bürgermeister Österreichs ist Geschichte

Der erste pinke Bürgermeister Österreichs ist Geschichte. Markus Moser konnte bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am Sonntag in seiner Gemeinde Mils bei Imst lediglich 49,44 Prozent aller Stimmen auf sich vereinen. Ihm nachfolgen wird der ÖVP-nahe Bernhard Schöpf (51,61 Prozent). Auch dessen Liste "Zukunftsliste Mils" schnitt mit 51,61 Prozent der 436 gültig abgegebenen Stimmen ebenfalls besser ab als Mosers Liste "Für Mils".

Der Jurist Moser, Sohn des schon zuvor amtierenden Bürgermeisters Gebhard Moser, wurde 2010 zum Dorfchef der Imster Gemeinde gewählt. Heuer trat er zum dritten Mal an. 2017 trat Moser den NEOS bei.

 14:39

Ischgls Bgm. wiedergewählt, aber schwere Listenverluste

In der im Zuge der Coronapandemie besonders in die Negativschlagzeilen geratenen Tourismusmetropole Ischgl ist der dortige Bürgermeister Werner Kurz bei den Gemeinderatswahlen wiedergewählt worden. Dies stellte aber keine Überraschung dar, schließlich war er der einzige Kandidat. Seine Liste verlor allerdings beträchtlich und rutschte von 66,74 Prozent auf nunmehr 33,88 Prozent bzw. von neun auf fünf Mandate ab.

Stärkste Gruppierung wurde die "LISTE B'SINNA - B'SINNA", die diesmal erstmals antrat. Sie schaffte auf Anhieb sieben Mandate bzw. 53,31 Prozent

 13:49

Platter bei Stimmabgabe "sehr zuversichtlich"

Tirols LH Günther Platter (ÖVP) hat sich bei seiner Stimmabgabe für die Gemeinderatswahlen Sonntagmittag in seiner Heimatgemeinde Zams optimistisch hinsichtlich des ÖVP-Ergebnisses gegeben. Er sei "sehr zuversichtlich", dass die Volkspartei alle 232 ihr nahestehenden Bürgermeister halten werde, sagte Platter zur APA: "Das wäre ein riesiger Erfolg". Zum möglichen Abschneiden der MFG meinte der Landeshauptmann: "Ich glaube nicht, dass sie alles über den Haufen werfen werden".

Im Falle einer großen Listenvielfalt, wie sie bei diesen Gemeinderatswahlen gegeben sei, sei klar, "dass mehr Bewegung hineinkommt". Platter war früher - nämlich von 1989 bis 2000 - selbst Bürgermeister von Zams. Dieses Mal gilt die Gemeinde im Bezirk Landeck als besonders politisch umkämpft, tritt doch mit SPÖ-Landtagsabgeordnetem Benedikt Lentsch ein durchaus aussichtsreicher Herausforderer gegen den schwarzen Amtsinhaber Dominik Traxl an.

 13:12

Noch kein Beteiligungstrend

Die Tiroler Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen sind am Sonntag bei sonnigem Vorfrühlingswetter über die Bühne gegangen. Die meisten Wahllokale in den Kleingemeinden hatten nur am Vormittag geöffnet, mit Stand 13.00 Uhr lag in 14 Gemeinden ein Endergebnis vor. Ein genereller Trend bei der Wahlbeteiligung war zunächst noch nicht abzulesen, hieß es gegenüber der APA seitens des Landes. Im Jahr 2016 war die Beteiligung im ersten Durchgang bei 71,42 Prozent gelegen.

In machen Kommunen sei die Wahlbeteiligung überdurchschnittlich, in anderen wieder bisher hinter den Erwartungen, so ein Sprecher des Landes. Bei den bereits ausgezählten Gemeinden handelte es sich teilweise um solche, in denen nur eine Liste bzw. ein Bürgermeisterkandidat antraten. Die Wahlbeteiligung differierte dabei mitunter stark und lag etwa in St. Sigmund im Sellrain bei 92,76 Prozent und in Untertilliach in Osttirol bei rund 60 Prozent. Insgesamt kam sie bei den bisher ausgezählten Kommunen mit 69,32 Prozent ein bisschen unter dem Niveau der Wahlen im Jahr 2016 zu liegen. Das herrliche Wetter dürfte die sportbegeisterten Tiroler jedenfalls mitunter auf die Berge statt in die Wahlurne treiben. Manche verbanden aber beides und kamen mit Skimontur in das Wahllokal.

Die meisten Wahllokale - auch in den größeren Gemeinden und Städten - werden um 15.00 Uhr ihre Türen schließen. Den Schlusspunkt setzt Scheffau am Wilden Kaiser im Bezirk Kufstein, wo bis 17.00 Uhr gewählt werden kann.

 12:34

Knappes Ergebnis in Obernberg

Josef Saxer konnte sich in Obernberg am Brenner mit 53,85 Prozent der Stimmen durchsetzten. Seine Liste "Gemeinsam für Obernberg" bekam 44 Prozent der Stimmen.

 12:18

Pfafflar und Spiss

Auch in Pfafflar und Spiss wurde bereits ausgezählt. Auch hier gab es allerdings nur jeweils eine Liste bzw. einen Kandidaten.

 12:17

Walter Zobl bleibt Bürgermeister in Namlos

Zobl war allerdings auch der einzige Kandidat in der Gemeinde.

 11:55

Meiste Ergebnisse am Nachmittag

Der Großteil der insgesamt 625 Wahllokale in 273 Gemeinden hat Sonntagfrüh um 7.00 Uhr seine Pforten für die Tiroler Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen geöffnet. Geschlossen werden die meisten - auch in den bevölkerungsreicheren Gemeinden und Bezirkshauptstädten - dann um 15.00 Uhr. "Frühstarterin" war die Gemeinde Flirsch am Arlberg. Dort konnten die Bürgerinnen und Bürger bereits ab 5.30 Uhr wählen.

Die meisten Wahllokale in Kleingemeinden haben nur am Vormittag geöffnet. In manchen größeren Städten - so etwa in Schwaz und Hall in Tirol - können die Stimmberechtigten bis 16.00 Uhr zu den Urnen strömen. Den Schlusspunkt setzt Scheffau am Wilden Kaiser (Bezirk Kufstein), wo bis 17.00 Uhr votiert werden kann.

 11:54

Wähler in 273 Gemeinden schreiten zu den Urnen

In Tirol gehen am Sonntag in 273 von 277 Kommunen die Gemeinderatswahlen über die Bühne. Zudem wählen die Bürgerinnen und Bürger auch den Bürgermeister direkt. 505.423 Menschen sind wahlberechtigt, 856 Listen und 562 Bürgermeisterkandidaten rittern um die Gunst der Wähler. 3.650 Mandate in den Gemeindestuben sind zu vergeben. Falls kein Kandidat im ersten Durchgang eine absolute Mehrheit schafft, erfolgt am 13. März schließlich eine Bürgermeisterstichwahl.

Insgesamt bewerben sich 17.560 Kandidaten um Mandate in den Ortsparlamenten. Gesamtergebnis wird es keines geben. Der kommunale Urnengang ist der erste größere seit den Korruptionsermittlungen gegen die ÖVP und den bundespolitischen Umbrüchen samt Abgang von Sebastian Kurz. Und er erfolgt rund ein Jahr vor der Landtagswahl in Tirol. Für die Tiroler ÖVP geht es darum, ihre seit Jahrzehnten auch in den Gemeinden bestehende Vormachtstellung zu verteidigen - wenngleich zum überwiegenden Teil Bürger- und Namenslisten ohne Parteibezeichnung kandidieren. Die Partei will die ihr zuzuordnenden 232 Ortschefs halten. Mit besonderem Interesse wird das Ergebnis der impf- und maßnahmenkritischen MFG (Menschen - Freiheit - Grundrechte) beobachtet. Sie tritt in 50 Gemeinden und mit 22 Bürgermeisterkandidaten an.