Spindelegger

Todesstrafe: VP-Chef schmettert Vorstoß ab

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Der Tiroler WK-Präsident Bodenseer hatte sich zuvor für die Todesstrafe ausgesprochen.

ÖVP-Obmann Michael Spindelegger hat die Forderung nach einer Wiedereinführung der Todesstrafe aus den Reihen der Volkspartei brüsk zurückgewiesen. "Ich kommentiere nicht jeden Blödsinn", sagte Spindelegger in Richtung des Tiroler Wirtschaftskammer-Präsidenten Jürgen Bodenseer, der das gefordert hatte.

Der Parteichef stellte bei einer Pressekonferenz zum Thema direkte Demokratie auch gleich klar, dass derartige Forderung nicht Gegenstand von Volksbefragungen bzw. -abstimmungen sein können. Die Grund- und Freiheitsrechte stünden nicht zur Disposition, so Spindelegger.

Strache "grundsätzlich dagegen"
Auch FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache teilt den Wunsch Bodenseers nicht, Kinderschänder in "krassen Fällen" mit dem Tod zu bestrafen. "Wir sind grundsätzlich gegen die Todesstrafe", machte er am Mittwoch in einer Pressekonferenz den Standpunkt der Freiheitlichen klar. Allerdings kann Strache verstehen, wenn angesichts des Themas "die Emotionen überkochen.

Eine Rücktrittsaufforderung kam unterdessen aus der Grünen Wirtschaft. "Dass ein Wirtschaftskammer-Präsident und hochrangiger ÖVP-Politiker die Wiedereinführung der Todesstrafe fordert, ist einzigartig und absolut unerträglich", meinte deren Tiroler Landessprecherin Angelika Hörmann.

Bodenseer pro Todesstrafe
Der Tiroler Wirtschaftskammerpräsident und Wirtschaftsbundobmann Jürgen Bodenseer (V) denkt offen über die Wiedereinführung der Todesstrafe in Österreich nach. In einer Umfrage im sozialen Netzwerk Facebook sprach er sich für die 1950 abgeschaffte Maßnahme als Mittel zur Bestrafung von Kinderschändern aus. Sein Kommentar dazu: "Ich wäre in krassen Fällen bei voller Zurechnungsfähigkeit für die Wiedereinführung der Todesstrafe."
 

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