Endlich startete der Prozess gegen Meischberger in der „Causa Brehmstraße“.
Am Mittwoch begab sich das Gericht auf eine mehrwöchige Suche nach Walter Meischbergers (56) Leistung. Dem Lobbyisten und Ex-FPÖ-Spitzenpolitiker wird Beitrag zur Untreue vorgeworfen, worauf bis zu zehn Jahre Haft stehen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Der "Geheimtipp" war öffentlich ausgeschrieben
Konkret geht es um eine Scheinrechnung, die „Meischi“ im Jahr 2005 gestellt haben soll. Er kassierte damals von der Baufirma UBM 600.000 Euro für die Vermittlung eines Hotel-Kaufs. Einzig: Der Staatsanwalt findet keinen Leistungsnachweis.
Den brauche es auch nicht, kontert die Verteidigung. Das sei in der Branche nicht üblich und Meischberger wäre eben für seinen guten Tipp so großzügig entlohnt worden.
Einziger Zeuge seiner Leistung ist verstorben
Darin sei der Top-Netzwerker hervorragend gewesen, schwärmt die Verteidigung. Ein regelrechtes „Immobilien-Trüffelschwein“. Dass das Hotel ohnehin zum Verkauf ausgeschrieben war, wird ignoriert. Dann zaubert die Verteidigung doch jemanden aus dem Hut, der außer den beiden mitangeklagten UBM-Vorständen von Meischis
Leistung wusste. Einzig: Der Herr ist inzwischen leider tot. (fis)
"Ein smartes Kerlchen"
Verteidigung über Meischis Leistung: „Die Leistung des Herrn Meischberger ist eine sehr eingeschränkte. Aber sie ist da.“
- … über Meischberger: „Er war eben ein Tippgeber, ein super Kommunikator, ein regelrechtes Immobilien-Trüffelschwein.“
- „Mein Mandant ist ein smartes Kerlchen.“
- … über das Geschäft mit UBM: „Günstige Objekte fallen nicht vom Himmel, da muss man gut vernetzt sein. Der Tipp reicht, das ist schon eine Leistung.“