Während die drei Verfolger abbauen, behauptet die Kurz-Partei souverän Platz eins.
Eine bewegte Polit-Woche schlägt sich auf die aktuelle ÖSTERREICH-Umfrage nieder (Research Affairs, 1.008 Online-Interviews, 10.–16. 5., Schwankungsbreite: max. 3,5 %). Nach dem Abgang von Neos-Chef Matthias Strolz und der Absegnung des CETA-Abkommens haben sich einige Prozente in der Wählergunst verschoben: SPÖ und FPÖ verlieren, die Grünen und Peter Pilz legen zu – nur die ÖVP bleibt unverrückbar wie ein Fels auf ihrer Spitzenposition. Wäre am Sonntag, Wahl, würde die SPÖ von 28 % auf 27 % rutschen, die FPÖ würde ebenfalls um einen Prozentpunkt auf 23 % fallen.
Bemerkenswert: Die CETA-Abstimmung, und damit der blaue Schwenk von der Neinsager- zur Jasager-Partei fiel nur in den Schluss des Befragungszeitraums – gut möglich also, dass die FPÖ bei der nächsten Umfrage weiter verliert.
Dämpfer für Neos nach Abgang von Strolz
Neos gebremst. Der überraschende Abgang von Matthias Strolz bremst die Neos zumindest kurzfristig. Auch sie verlieren einen Prozentpunkt. 68 % sind der Meinung, er schade den Neos. Allerdings: Die neue Pinke hat offensichtlich Potenzial. Bei ihrem Einstieg ins Politbarometer bekommt Beate Meinl-Reisinger 3 % – und ist damit einzige Oppositionspolitikerin mit einer positiven Bewertung. Gewinner der aktuellen Umfrage sind die Grünen (jetzt bei 5 %) und die Liste Pilz, die nach der angekündigten Rückkehr des Parteigründers erstmals seit Langem wieder dazugewinnen, mit 3 % aber weiter den Wiedereinzug ins Parlament nicht schaffen würden.
50 Prozent sagen: Kurz als Kanzler besser als Kern
Kurz-Festspiele. Souverän an der Spitze liegen die ÖVP und Bundeskanzler Sebastian Kurz mit unveränderten 32 %. Anlass genug für uns, das Phänomen Kurz genauer zu betrachten.
Die Zufriedenheit mit dem Kanzler ist mit 65 % (sehr bzw. eher zufrieden) außerordentlich hoch (sogar noch um 3 % höher als im Vormonat).
Auch in der Kanzlerfrage liegt er mit 37 % klar vor Amtsvorgänger Christian Kern (30 %).
56 % halten Kurz für einen besseren ÖVP-Chef als Reinhold Mitterlehner.
Interessant der Kanzler-Vergleich: 50 % sagen, Kurz sei der bessere Kanzler als Kern, 25 % halten ihn für schlechter, weitere 25 % für gleich gut. Das zeigt, dass Kurz offensichtlich auch in SPÖ- und Grün-Wählerschichten anerkannt wird.