Wels

Unstimmigkeiten zum Gedenken an Reichspogromnacht

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Die Antifa und der FPÖ-Bürgermeister planten Kundgebungen am 8. November.

Weil an ein und dem selben Tag sowie an ein und dem selben Ort in Wels zwei Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht geplant sind, ist es zwischen den Veranstaltern zu Unstimmigkeiten gekommen. Sowohl die Antifa (Welser Initiative gegen Faschismus) als auch die blaue Stadt Wels wollen am 8. November Kundgebungen beim jüdischen Mahnmal im Pollheimerpark abhalten.

"Gegenveranstaltung initiiert"

Seit Jahren veranstaltet die Antifa Kundgebungen gegen Faschismus ein bis zwei Tage vor dem 9. November, um an jene Nacht im Jahr 1938 zu erinnern, in der die systematische Judenverfolgung durch die Nazis begann. Heuer hatte die Initiative den Schauspieler Harald Krassnitzer als Redner für das am 8. November um 19 Uhr beginnende Gedenken gewonnen, was sie auch beim Magistrat angemeldet hat. Dann habe plötzlich Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) an jenem Tag für 18.30 Uhr eine "Gegenveranstaltung initiiert", zeigte sich Antifa in einer Presseaussendung irritiert.

Termin verschoben

"Wir wollen mit der FPÖ so wenig Berührungspunkte wie möglich", meinte Antifa-Sprecher Christian Stöbich. Wenn man die "politische Positionierung der FPÖ" bedenke, sei Rabls Vorhaben "eine Farce". Daher habe man auch dessen Angebot, beide Veranstaltungen nacheinander abzuhalten abgelehnt. Die Antifa gedenkt nun am 10. November um 19 Uhr beim Jüdischen Mahnmal der Opfer der Nazis.

Bürgermeister überrascht

Der Bürgermeister wiederum zeigte sich am Donnerstag in einer Aussendung überrascht. Er verwies in einer Presseaussendung darauf, dass seinem Vorschlag zugestimmt worden wäre. Die Stadt hat jedenfalls für ihr Gedenken Ansprachen des ehemaligen israelischen Ministers und "Eichmann-Jägers" Rafi Eitan sowie des Ex-Knesset-Abgeordneten Michael Kleiner angekündigt.

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