Wien-Wahl

Vassilakou will weiter mit Häupl

Teilen

Wiens Vizebürgermeisterin fordert von der SPÖ ein Koalitionsbekenntnis.

Die Wiener Grünen würden auch in der nächsten Legislaturperiode gerne mit der SPÖ regieren. Und diese soll sich ebenfalls zum weiteren gemeinsamen Vorgehen bekennen. Das ist jedenfalls der Wunsch der Wiener Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne). Sie hat am Dienstag dem Koalitionspartner angeboten, noch vor der Wahl gemeinsame inhaltliche Schwerpunkte zu präsentieren.

Rot-Blaue Möglichkeit
"Es geht darum, Klarheit zu schaffen", sagte sie in einer Pressekonferenz: "Die SPÖ soll die Karten auf den Tisch legen, mit wem sie weiterregieren möchte." Man solle den Wählern eine "Perspektive" geben. Damit würde auch kein Raum für Spekulationen gelassen. Denn, so warnte Vassilakou: Es gebe in der Wiener SPÖ sehr wohl Personen, die sich auch eine Zusammenarbeit mit der FPÖ vorstellen könnten. "Es gibt sie und sie sind auch gar nicht so wenige", zeigte sie sich überzeugt.

Tatsächlich sei die FPÖ aber bis heute die Heimat der "rechtsextremen Elemente", wie sie versicherte. Die SPÖ wiederum verstehe sich als "antifaschistisches Bollwerk". Die Koalition mit den Freiheitlichen im Burgenland habe nun viele Sozialdemokraten vor den Kopf gestoßen. Auch die Grün-Politikerin übte scharfe Kritik: "Wer sich von ihren (der FPÖ, Anm.) Gnaden zum Bürgermeister oder Landeshauptmann küren lässt, stellt den Machterhalt über die eigene Haltung."

Dementsprechend bot sie enttäuschten SPÖ-Sympathisanten an, bei der nächsten Wahl keinesfalls zu Hause zu bleiben, sondern Grün zu wählen. Schon jetzt hätten sich viele besorgte SPÖ-Wähler bei den Grünen gemeldet, meinte sie: "Sie wollen wissen, wie es weitergeht."

Weitergehen soll es nach dem Wunsch der Grün-Stadträtin damit, dass gemeinsame rot-grüne Schwerpunkte vereinbart werden - zu Themen wie Bildung, Wohnbau, Soziales oder auch Asyl. Ein Koalitionsabkommen soll daraus erst nach der Wahl werden. Mit anderen Parteien sollte die SPÖ, falls sie dem Angebot zustimmt, nach dem Urnengang im Oktober hingegen nicht verhandeln bzw. erst dann, wenn mit den Grünen keine Einigung erzielt wird.

Auf Wahlkampf soll aber trotzdem nicht verzichtet werden. "Den würde auch jede Partei für sich führen", sprach sich Vassilakou gegen gemeinsame rot-grüne Wahlkampfveranstaltungen aus.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.