Reform kommt in Gang

Volksschule Neu: Nie mehr sitzenbleiben

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Das erste Kapitel der Bildungsreform, die insgesamt aus acht Teilen bestehen wird, ist fix.

„Fast geil“, fand ÖVP-Verhandler Harald Mahrer die Bildungsreform bei der Präsentation im Herbst. Schnell sollte es gehen: Noch vor Juni wollte man die Reform durchs Parlament bringen. Doch auf die Einigung folgte weiteres Hickhack.

Mit der neuen Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) kommt knapp vor der Sommerpause doch etwas Bewegung in die Sache. Heute soll zumindest der erste Teil der Reform im Parlament beschlossen werden. Die wichtigsten Eckpunkte:

Nie mehr sitzen bleiben:Keine Noten in Volksschule
Noten. Das „Sitzenbleiben“ im klassischen Sinn wird in der Volksschule abgeschafft. Bis zur dritten Klasse sind Schüler künftig „jedenfalls berechtigt, in die nächsthöhere Schulstufe aufzusteigen“. Ob es hier überhaupt Schulnoten gibt, sollen Lehrer und Eltern im Schulforum entscheiden.

Bessere Förderungen durch neue Übergangsphase
Talente. Für die Kids soll der Übergang von Kindergarten in Volksschule leichter werden. Es gibt gezielte Förderung ab dem ersten Schultag. Eltern müssen bei der Schul­einschreibung Unterlagen zum Entwicklungsstand des Kindes vorlegen.

Volksschulen: Autonomie wird weiter ausgebaut
Wechsel. Mehr Gestaltungsspielraum für Volksschulen: Schulautonom können jahrgangs- und klassenübergreifender Unterricht geführt werden. Auch Schulstufenwechsel – etwa bei Leistungsabfall – unter dem Jahr werden leichter.

Sprachförderung: Das Angebot wird erweitert
Kurse. In „Sprachstartgruppen“ soll vor Eintritt in den Regelunterricht im Ausmaß von elf Wochenstunden anstelle der Pflichtgegenstände Deutsch unterrichtet werden – auch für Kinder, die nicht mehr in die Schulpflicht fallen. Darauf aufbauend gibt es „Sprachförderkurse“, die im Ausmaß von elf Wochenstunden in Pflichtgegenständen angeboten werden.

Frist für Oberstufe neu, Sprengel nun flexibler
Die neue Oberstufe kommt in zwei Jahren mit Kurssystem und ohne Wiederholen einer ganzen Klasse. Neues gibt es auch in Sachen Schulsprengel: Sie werden flexibel – es gibt mehr Wahlfreiheit.

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