12-Stunden-Tag

Vor Demo: Regierung rudert zurück

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ÖVP und FPÖ versuchen, der Gewerkschaft den Wind aus dem Segeln zu nehmen. 

Wien. Mehrere 10.000 dürften am Samstag in Wien gegen die Regierungspläne in Sachen 12-Stunden-Tag bzw. 60-Stunden-Woche auf die Straße gehen (siehe Kasten unten). Am Freitag versuchten ÖVP und FPÖ, in einer Ho-ruck-Aktion dem Protest den Wien aus den Segeln zu nehmen – das Gesetz soll heute vor der Sondersitzung im Parlament stark abgeschwächt werden. Der Gesetzestext lag am Donnerstag zwar noch nicht vor, die Koalition versprach aber mehrere Änderungen:

Freiwilligkeit. Sie soll „garantiert“ werden, versprechen die Klubchefs August Wöginger (ÖVP) und Walter Rosenkranz (FPÖ). Jeder Arbeitnehmer dürfte die 11. und 12. Stunde ohne Angabe von Gründen ablehnen.

Geld oder Freizeit. Der Arbeitnehmer soll sich aussuchen können, ob er für die Mehrleistungen Geld oder mehr Freizeit nimmt, die Überstundenzuschläge sollen in beiden Fällen erhalten bleiben – und zwar auch bei der Gleitzeit.

4-Tage-Woche. Die Ausweitung der täglichen Höchstarbeitszeit bei Gleitzeitvereinbarungen bis zu 12 Stunden ist nur möglich, wenn der Zeitausgleich in ganzen Tagen und auch in Verbindung mit dem Wochenende erfolgen kann – das soll heißen: 4-Tage-Woche.

AK dagegen. Wie gesagt, der Gesetzestext lag noch nicht vor. AK-Chefin Renate Anderl lehnt auch die neue Variante klar ab, die Änderungen seien „ungenügend“.

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